Wien – Den Qashqai kennt die Pipsi schon von Kindheit an, und sie schätzt ihn für das famose Platzerl hinter dem Beifahrersitz. Wobei, das ist eine Untertreibung, beinah' hätte dort Brunos Transportkäfig Platz, aber nur fast. Im Gegensatz zur Pipsi-Hündin, die Intimität schätzt und sich unter den Sitz schmiegt, verlangt unser kalabresischer Neuzugang nach Augenhöhe. Unten drin geht gar nicht. Da schon lieber auf der Rückbank, selbst wenn er in der Kurve herunterfällt. Auch das ist ein No-Go. Viecher sind von Gesetz wegen sicher zu verstauen, also landet der Brackenmischling in seinem mobilen Haus auf der Rückbank. Auch das ist in so einem Zimmer-Kuchl-Kabinett-Auto ruck, zuck erledigt. Dank Glasdach, das es gegen Aufpreis gibt, kann Bruno sogar den Himmel sehen, was augenscheinlich beruhigend wirkt.

Mit dem 110-PS-Diesel aus dem Hause Renault ist der Fronttriebler ausreichend motorisiert, der Testverbrauch lag bei 6,6 l / 100 km.
Foto: Andreas Stockinger

Und wir können uns endlich den wirklich wichtigen Dingen widmen. Die Ledersitze beispielsweise sind ihr Geld wert, sie halten härtesten Ansprüchen von Herrl und Hund stand. Die Tekno-Variante des Testmodells enthält neben dem Glasdach Goodies wie Navi, Digitalradio, CD-Player und 360-Grad-Aroundview-Monitor – alles fein und vor allem intuitiv steuerbar über das Touch-Display.

Ledersitze, Navi und Glasdach...
Foto: Andreas Stockinger

So geht behutsame Modernisierung, und der Qashqai wird wohl ein Erfolgsmodell bleiben. In der Länge um 17 Millimeter gewachsen, hat jetzt auch er das bullige Nissan-Gesicht. Der kleine laufruhige Diesel mit dem 6-Gang-Schaltgetriebe reicht für die Großstadtjagd, wenngleich er im untersten Drehzahlbereich vielleicht etwas zahm ausfiel. Preislich bleibt der Qashqai halbwegs moderat – der 1,5 dCi Fronttriebler kommt in der Ausstattungsversion Tekna auf 32.276 €. (Luise Ungerboeck, 7.2.2018)

Foto: Andreas Stockinger