Laut Mineralölindustrie-Fachverband blieb 2017 der Benzinverbrauch trotz gestiegener Benzinfahrzeug-Zahl unverändert

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Wien – Die heimischen Autofahrer haben im Vorjahr rund 13,5 Mrd. Euro an Steuern und Gebühren an das Bundesbudget und die Asfinag gezahlt. Rund drei Viertel davon – 10 Mrd. Euro – stammten allein aus dem Pkw-Verkehr, schätzt der ÖAMTC. Berücksichtigt sind dabei neben den 7,3 Mrd. Euro aus MöSt, NoVA und motorbezogener Versicherungssteuer auch Vignettenerlöse, Umsatzsteuern, Parkgebühren und so weiter.

Bei den Einnahmen aus der motorbezogenen Versicherungssteuer kam es laut ÖAMTC von 2016 auf 2017 zu einer Steigerung um 6,2 Prozent, bei der Normverbrauchsabgabe (NoVA) sogar zu einem Anstieg von 12,4 Prozent. Damit haben sich die Steigerungsraten innerhalb eines Jahres verdoppelt, erklärte der Autofahrerklub am Dienstag in einer Aussendung. Die Einnahmen aus der Mineralölsteuer (MöSt) stiegen demzufolge um 2,9 Prozent.

Anstieg im PKW-Bestand

Das Einnahmen-Plus bei der motorbezogenen Versicherungssteuer (+6,2 Prozent bzw. +140 Mio. Euro) erklärt sich laut ÖAMTC durch den Anstieg im Pkw-Bestand um 1,6 Prozent, aber auch durch ein gesteigertes Interesse am mittleren PS-Segment zwischen 82 und 105 PS; hier gab es nach einem Rückgang 9 Prozent mehr Neuzulassungen.

Die deutliche Zunahme bei den NoVA-Einnahmen (+12,4 Prozent bzw. +52 Mio. Euro) lässt sich primär auf die im Vorjahr in Österreich um rund 7 Prozent höhere Zahl an Pkw-Neuzulassungen zurückführen.

Vom Tanktourismus geprägt waren die – von der abgesetzten Kraftstoffmenge abhängigen – höheren MöSt-Einnahmen (+2,9 Prozent bzw. +124 Mio. Euro). Laut Mineralölindustrie-Fachverband blieb 2017 der Benzinverbrauch trotz gestiegener Benzinfahrzeug-Zahl unverändert. Der Dieselverbrauch legte dagegen um 3,4 Prozent zu, womit der Verbrauchsspitzenwert von 2016 nochmals übertroffen wurde. "Generell sind Diesel-Pkw nur für rund ein Drittel des Gesamtverbrauchs an Diesel verantwortlich", so ÖAMTC-Verkehrswirtschaftsexpertin Nikola Junick: "Der überwiegende Teil wird von Nutzfahrzeugen verbraucht, und hier zur Hälfte vom sogenannten Tanktourismus." (APA, 6.2.2018)