"Nude" von Alaïa Paris ist etwas für Frauen, die ihr analoges Leben wiederhaben wollen.

Foto: Ela Angerer

Hier haben wir sie, diese betörende Mischung aus Lederjacke, Haarshampoo, Bazooka-Kaugummi und Zigarettenrauch. So dufteten in den 80ern all die wunderbaren Französinnen, die von den Türstehern des Pariser "Bains Douches" durchgewunken wurden.

Vanessa Paradis rief "Joe le taxi". Und Azzedine Alaïa feierte als Modeschöpfer seine größten Erfolge. "Nude", die letzte Parfum-Kreation des kürzlich verstorbenen Tunesiers, ist etwas für Frauen, die ihr analoges Leben wiederhaben wollen. Weil sie dem Mann, der ihnen blöd kommt, lieber einen Kir Royal ins Gesicht schütten, statt ihn in den sozialen Netzwerken zu stalken.

Auf die viel besprochene Generation Internet mag das schnörkellose Duett zwischen Iris und Leder-Nuancen verwirrend wirken. Alle anderen werden erleichtert sein und sich erinnern: Ach ja, so einfach ging Sex in Paris. (Ela Angerer, RONDO, 14.2.2018)

Kopfnote: Zedernholz, Cashmeran

Herznote: Iris, Orangenblüte

Basisnote: Moschus, Tonkabohne Absolue, Leder