Wien – Sitze raus, Boden rein: Seit Dienstag laufen in der Wiener Staatsoper die Umbauarbeiten für den 62. Wiener Opernball, der am Donnerstag über die Bühne gehen wird. In knapp 30 Stunden gestalten rund 500 Arbeiter das Haus am Ring um. "Die größte Herausforderung ist die Errichtung des Ballsaals", sagte Walter Renner von den Bundestheatern.
Als Erstes mussten die roten Samtsitze im Zuschauerbereich weichen. An ihrer Stelle wurde der Tanzparkett aufgebaut. Rund 170 zwei Quadratmeter große Platten werden hierfür ausgelegt. Unter dem Boden befindet sich ein Gerüst, das den Höhenunterschied zur Bühne ausgleichen soll. Bei den Auf- und Umbauarbeiten werden Firmen mit einem Auftragsvolumen in der Höhe von rund 1,5 Millionen Euro beschäftigt.
Für den Transport diverser Verkleidungselemente, Parkettböden und Ähnlichem sind rund 80 Tiefladertransporte nötig. Ist der Ballsaal erst einmal fertig umgebaut, geht es an die Deko: Das wichtigste Element sind zigtausende Blumen. Mit 171 Blumenarrangements werden die Logen bestückt. 480 Gestecke zieren die Tische auf neun Ebenen der Oper.
Politik tanzt
Zum zweiten Mal wird sich heuer Bundespräsident Alexander Van der Bellen in der Eckloge einfinden, sein Gast ist Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine. Bundeskanzler Sebastian Kurz wird in der Mittelloge Platz nehmen, er bringt den irischen Ministerpräsidenten Leo Varadkar mit.
Neben Kurz haben sich in der Regierungsloge heuer Kulturminister Gernot Blümel, Außenministerin Karin Kneissl, Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck, Finanzminister Hartwig Löger, Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger und Staatssekretärin Karoline Edtstadler angekündigt. Auch Bürgermeister Michael Häupl und Finanzstadträtin Renate Brauner werden zum Ball kommen.
Kein Verkehr am Ring
Auswirkungen wird der Ball jedenfalls auch auf den Verkehr haben. Ab 19 Uhr gilt am Donnerstag ein von der Polizei verhängtes Platzverbot. Der Ring wird rund um die Oper für Autos gesperrt. Die Wiener Linien leiten die Öffis um: Die Linie 1 wird über die Gleisschleife Schwarzenbergplatz über den Stubenring und Julius-Raab-Platz umgeleitet. Der 2er wird ab der Haltestelle Rathaus über Schottenring und Schwedenplatz umgeleitet. Die Linie D fährt in beiden Richtungen über den Franz-Josefs-Kai. Die Linie 71 fährt nur zwischen Schwarzenbergplatz und Zentralfriedhof, drittes Tor. Die Linie 59A fährt nur zwischen Bärenmühldurchgang und Bahnhof Meidling.
Um fünf Uhr früh ist am Freitag Schluss mit Tanzen. Dann starten die Rückbauarbeiten. Sie dauern 21 Stunden. (Oona Kroisleitner, Katrin Burgstaller, 6.2.2018)