Diese Warnmeldung grüßte Bitdefender-Nutzer, die das unvollständige Update erhalten hatten.

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Am 6. Februar wurde der "Safer Internet Day" begangen. Ein Tag, thematisch gewidmet der bedachten und sicheren Nutzung des Netzes. Dabei freilich auch ein Thema: Malware und die Vermeidung einer Infektion mit selbiger.

Bitdefender, Hersteller der gleichnamigen Sicherheitssoftware, hätte sich kaum einen ungünstigeren Termin für den Faux-pas suchen können, der sich am frühen Abend (MEZ) ereignete. Windows-Nutzer, die zu diesem Zeitpunkt eine neu verfügbare Aktualisierung der Scan-Engine bezogen, sahen sich plötzlich mit einer Warnung und einer Neustartaufforderung konfrontiert. Der Hintergrunddienst des Scanners (vsserv.exe) stellte nämlich nach dem Update den Betrieb ein.

Schnelle Lösung nicht für alle möglich

Schnell meldeten sich die ersten, teils sehr verärgerten, Betroffenen in einem (mittlerweile gelöschten) Forenthread, dokumentiert Bleeping Computer. Daraus ging hervor, dass sowohl Nutzer der bezahlten, als auch der kostenlosen Version von Bitdefender Security von dem Problem betroffen waren. Letzteres konnte auch von der STANDARD-Redaktion auf einem privaten Rechner nachvollzogen werden. Auch die Business-Lösung Gravityzone wurde lahmgelegt.

Nutzer fanden relativ schnell einen Workaround. Durch die Forcierung eines Updates – Bitdefender hatte offenbar wieder die letzte funktionierende Aktualisierung bereitgestellt – ließ sich der Scanner wieder reparieren. Dies war jedoch nicht für alle möglich, wie die Redaktion beobachten konnte und auch manche Nutzer schilderten. Denn in einigen Fällen bot der Scanner aufgrund des abgestürzten Hintergrunddienstes lediglich einen Neustart an, infolgedessen der Service jedoch sofort erneut crashte.

Rollback offenbar für manche verzögert

Laut Bitdefender war das Problem darin begründet, dass ein Update unvollständig ausgespielt wurde. Dies sei von automatischen Qualitätskontrollmechanismen jedoch schnell bemerkt und die Aktualisierung nach 15 Minuten zurückgezogen worden. Die Entwickler rieten ebenfalls dazu, manuell ein Update auszulösen.

Allerdings scheint die Verteilung an die Nutzer in Wellen und somit mit Verzögerung abzulaufen. Denn am betroffenen Privatechner half zunächst – wenigstens eine Stunde nach den ersten Beschwerden im Forum – nicht einmal eine Entfernung und Neuinstallation, da Bitdefender sofort wieder vom fehlerhaften Update lahmgelegt wurde.

Anzahl der Betroffenen unklar

Wie viele Nutzer insgesamt betroffen waren, ist unklar. In einer Aussendung sprach das Unternehmen lediglich von einer "begrenzten Zahl". Nach eigenen Angaben (Stand: 2017) nutzen weltweit rund 500 Millionen User Bitdefender-Produkte.

Neben Virenscannern und Firewalls für Windows und macOS führt man auch noch entsprechende Lösungen für Android und iOS sowie andere Business-Produkte. (gpi, 07.02.2018)