Das Turing Phone war als "sicherstes Handy der Welt" angekündigt worden, ist in dieser Form aber nie erschienen.

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Mit Sailfish OS und einer Reihe anderer Features sollte das Turing Phone das "sicherste Smartphone der Welt" werden. Schon seit 2015 wurde das Gerät eifrig beworben, dann aber auf Eis gelegt und neue Projekte gestartet. Zuletzt kündigte man eine Auslieferung eines Smartphones an Vorbesteller für 2018 an. Doch daraus könnte nun nichts werden.

Denn Turing Robotic Industries hat Insolvenz angemeldet, wie Android Police unter Berufung auf die finnische Zeitung Salon Seudun Sanomat berichtet. Fimenchef Steve Chao hat ein Statement veröffentlicht, das allerdings nur mäßig zur Beruhigung beiträgt. Demnach soll der Bankrott nicht das Gesamtunternehmen betreffen, sondern lediglich das Subunternehmen im finnischen Salo. Dort wollte man das 1.000-Dollar-Gerät fertigen lassen, jedoch sei dieses Vorhaben nun "temporär unterbrochen".

Weitere Informationen über die Zukunft von Turing Robotics möchte man in den "kommenden Wochen" veröffentlichen.

Eine Geschichte gebrochener Versprechen

Das Unternehmen kämpft allerdings mit Glaubwürdigkeitsproblemen. Das erste angekündigte Turing Phone wurde mehrfach verschoben, ehe man schließlich Vorbestellern das Geld rücküberwies. Anschließend kündigte man gleich zwei Smartphones an, die mit mehreren Snapdragon-Prozessoren ausgestattet sein soillten – eines etwa mit drei Snapdragon 830 (der letztlich die Modellnummer 835 trug), einem 4K-Display und 18 GB Arbeitsspeicher.

Unter dem Namen "Appassionato" war schließlich tatsächlich ein Handy in Entwicklung, einen Prototyp konnte etwa Android Authority im vergangenen Sommer testen. Unklar ist, was aus der Partnerschaft mit dem chinesischen Unternehmen TCL geworden ist, welches dieses Handy eigentlich bauen sollte. Für Salo, wo einst Nokia in großem Stile fertigen ließ, waren die Pläne ein Hoffnungsschimmer.

Smartphone soll angeblich immer noch gebaut werden

Laut der finnischen Zeitung erklärt Chao, dass Turing Robotics nicht verschuldet sei und nach wie vor in Salo produzieren wolle. Anstelle der zum Konkurs angemeldeten Firma wolle er dazu eine neue Firma unter dem Namen "Turing Robotic Industries Kepler" starten. Beobachter sehen eine Fortsetzung des chaotischen Kurses des Herstellers und eher geringe Chancen für Vorbesteller, am Ende tatsächlich ein Handy zu erhalten. (red, 07.02.2018)