Who cares? Care-Arbeit wird wenig wertgeschätzt. Der Equal Care Day möchte das ändern.

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Haushalt, Kinder, Pflege: Wer kümmert sich darum, wenn alle immer mehr in ihren Jobs arbeiten? Der Bereich der Care- und Fürsorgearbeiten wird gerne übersehen – und hat definitiv kein gutes Image. Dabei umfasst er wichtige Pflege- und Sorgearbeiten, Tätigkeiten des Haushalts, der Betreuung und Erziehung, also alles Aufgaben, die in den meisten Fällen nicht bezahlt werden. Und: Noch immer wird der Großteil dieser Arbeit von Frauen übernommen.

Care-Arbeit geht alle an

Der Equal Care Day will diesen wenig beachteten und ausgeklammerten Arbeitsbereich vor den Vorhang holen. Care-Arbeit soll gleichmäßiger auf beide Geschlechter verteilt und generell aufgewertet werden, so das erklärte Ziel. Der Equal Care Day wurde 2016 von den deutschen Bloggern und Autoren Almut Schnerring und Sascha Verlan ins Leben gerufen. Die beiden haben gemeinsam das Buch "Die Rosa-Hellblau-Falle" geschrieben. Das Datum, der 29.Februar, so steht es auf der Webseite des Projekts, soll daran erinnern, dass Männer durchschnittlich über vier Jahre brauchen, um die Care-Arbeit zu leisten, die Frauen innerhalb eines Jahres erbringen.

"Mein liebes Enkelkind"

In diesem Jahr rufen Schnerring und Verlan dazu auf, einem Kind der (über-)nächsten Generation einen Brief zum Thema zu schreiben. Worum es in dem Brief gehen soll: Über die Zukunft der Care-Arbeit. Wie soll diese künftig aussehen? Was soll sich verändert haben, wenn die (über)nächste Generation in die Situation kommt, Fürsorgearbeiten zu übernehmen? Die Initatorinnen wünschen sich, dass die Verfasserinnen und Verfasser der Briefe von konkreten Beispielen und den politischen Rahmenbedingungen schreiben. Alle Briefe, die im Laufe des Februars bei der Initiative eingehen, werden am 1. März 2018 auf der Webseite des Equal Care Days veröffentlicht und an Politikerinnen und Politiker weitergereicht. (chrit, 9.2.2018)