Die Hybrid-Konsole Nintendo Switch wurde von Hackern geknackt und Linux erfolgreich gebootet. Ein Fix ist nicht ohne weiteres möglich.

Foto: Zsolt Wilhelm

Der renommierten Hackergruppe Fail0verflow ist es gelungen, Nintendos Hybrid-Konsole Switch zu knacken. Dabei wurde ein Fehler der verbauten Tegra-GPU von Nvidia ausgenutzt – der Hersteller soll nicht in der Lage sein, die Hintertüre mittels Software-Fix zu schließen.

Die Hackergruppe demonstrierte ihr Können auf Twitter.

Ältere Firmware installierbar

Durch den Hack soll es möglich sein, in Zukunft ältere Firmware-Versionen zu installieren. Dies dürfte laut Heise.de gleichzeitig aber Bedienungsprobleme mit sich bringen, da Nintendo immer stärker auf eine durchgehende Online-Anbindung der Konsole abzielt.

Kommt eine Veröffentlichung?

Ob die Hackergruppe den Exploit öffentlich macht, verbleibt ferner unklar. Dieser wird wohl primär genutzt werden, um Spielekopien auf der Konsole zu nutzen. Fail0verflow stellt sich aber sehr deutlich gegen eine derartige Nutzung. Womöglich bleibt die Veröffentlichung also nur eine Zurschaustellung.

Bug-Bounty-Programm von Nintendo

Neben Fail0verflow arbeiten auch andere Gruppen an einem Hack der Konsole. Damit entdeckte Lücken nicht für die Nutzung von illegalen Spielekopien verwendet werden, hat Nintendo bereits ein Bug-Bounty-Programm gestartet, bei dem eine Belohnung von 20.000 Dollar winkt, wenn man Schwachstellen im System meldet.

Unser Test zur Nintendo Switch.
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WiiU und 3DS bereits gehackt

In der Vergangenheit kam es bereits mehrere Male vor, dass Lücken aufgedeckt und dadurch Dritt-Software auf der Konsole installiert werden konnte. Allerdings reagierte Nintendo recht fix mit einem System-Update. Die Konsolen des japanischen Herstellers sind seit längerem beliebtes Ziel von Hackergruppen. Die WiiU und der 3DS wurden etwas dahingehend modifiziert, dass Spielekopien und Emulatoren genutzt werden konnten. (dk, 12.02.2018)