Rom – Ist man der größte Motorenhersteller der Welt und überhaupt ingenieurgetrieben, ist der Ehrgeiz wohl groß, der Konkurrenz die technische Potenz aufzuzeigen. Sozusagen rund um all diese Motoren baut Honda Motorräder, Rasenmäher, für den Bootseinsatz, neuerdings sogar ein Flugzeug – und natürlich Autos.

Im Jazz war noch nie so viel Musik drin. Raumkonzept? Flexibilität auf höchstem Niveau – wie gehabt.
Foto: Honda

Das kleinste in Europa erhältliche, der Jazz, Raum- und Wandlungskünstler allererster Güte und in seiner Klasse auf der Absatzfront unter Wert geschlagen, kriegt nun ein Ausrufezeichen motortechnischer Ambitioniertheit, nämlich ein neues, schon aus dem HR-V bekanntes 1,5-Liter-Topaggregat mit 130 PS. Selbiges macht den Jazz zum quietschfidelen Kerlchen. Die andere Frage, ob man neben dem 1,3 i-VTEC mit seinen 102 PS in dieser Klasse wirklich 130 PS braucht, beantwortet Honda letztlich mit "unbedingt": Speziell Amis und Japaner gierten nach dem gewissen Mehr, und auch in Europa rechnet man sich zehn bis 15 Prozent Kundschaft aus für den starken Jazz.

Das Heck des Jazz.
Foto: Honda

Im Zuge des Facelifts wurde auch gleich das Fahrwerk entsprechend nachjustiert, sprich: gestrafft, das steht dem kleinen Honda nicht übel an, und das gilt auch für die an das aktuelle Familiengesicht angepasste Front.

Der Arbeitsplatz vor schönstem Hintergrund
Foto: Honda

Diesel für den Civic

Auch die zweite Meldung kommt aus dem Antriebskapitel. Neuer Diesel für den Civic. Eine Zeitlang herrschte da ja ein Interregnum, und in dieser Zwischenzeit wurde der 1,6 i-DTEC radikal überarbeitet – die Abgasvorschriften ... Resultat? Beeindruckend. Zwar hat man parallel zur jetzigen Lösung auch eine mit SCR-Kat entwickelt, dann aber einem Ansatz den Vorzug gegeben, mit dem Honda auch ohne Harnstoffzusatz EU6d-Temp-Niveau erreicht – und 3,5 l / 100 km Normverbrauch. Ein neues NOx-Speicher-Konverter-System (NSC) mit höheren Zelldichte führt zur gewünschten Emissionsreduktion, zudem kümmert sich ein mit Silber dünnbeschichteter Partikelfilter um Feinstaub-Verbrennungseffizienz.

Platz gibt es auch im Kleinwagen ausreichend.
Foto: Honda

Im Fahrbetrieb überrascht der 120-PS-Diesel durch Laufkultur, die Steuerkette singt nicht mehr – und er tendiert trotz 300 Nm kaum zu Traktionsproblemen. Grund: In die Entwicklung der Civic-Plattform war von Anfang an auch der Type R einbezogen, Nebeneffekt: präzise Lenkung, wohltemperiertes Fahrwerk. Marktstart ist im März, Preise: ab 19.990 € aufwärts. (Andreas Stockinger, 24.2.2018)

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