Wien – Am Ende gab das Publikum den Ausschlag für den Sieg: Beim Protestsongcontest im Wiener Rabenhof Theater setzte sich Montagabend das Singer-Songwriter-Duo Lupin mit ihrem ganz ins Bild der #MeToo-Debatte passenden "1 Lied gegen Sexismus" durch. Mit dem ruhigen, aber direkten Popsong konnten sie vor allem bei den weiblichen Juroren und dem Publikum punkten.

"Und dass du uns nicht ernst nimmst, das liegt an unseren Scheiden", sangen Lupin, die mit Gitarre und Melodika auf der Bühne saßen. Von der Thematik ihres Liedes, das latenten Sexismus von Männern und deren Vorurteile gegenüber Frauen anprangerte, sowie ihrer klaren Wortwahl zeigten sich viele der Juroren begeistert.

Insgesamt traten zehn Kandidaten an. Knapp hinter Lupin rangierte die Band Kapa Tult mit "Priority Lane", die in der Jury-Wertung vorne lag. Autorin und Musikerin Marie Luise Lehner attestierte dem ein wenig an Bilderbuch erinnernden Lied über die Prioritäten gut betuchter Menschen "Swag", Musikerin Verena Dublier lobte die Energie des Liedes. Auf dem dritten Platz landete Frau Tomani, die auf Startnummer zwei mit ihrer Stimme, ihrer Gitarre und dem Popsong "Normal" antrat, um gegen Anpassungszwänge zu protestieren.

Der Protestsongcontest fand heuer zum 15. Mal statt, ins Leben gerufen wurde er 2004 anlässlich des 70. Jahrestages der Februarunruhen des Jahres 1934. Im Vorjahr konnte der Rapper Danyal den Wettbewerb für sich entscheiden. (APA, 13.2.2018)