Die "Walküre" hat mit den gängigen Vorstellungen von Bockbieren wenig zu tun.

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Es gibt Brauereien, die sind so klein, dass man sich fragt, ob der Betrieb wirklich mehr als ein Hobby ist. Die Nibelungengold-Brauerei, deren Betriebsstätte sich in einem Einfamilienhaus im steirischen Fürstenfeld befindet, legt diese Idee nahe. Dabei war sie ursprünglich dafür eingerichtet, das Ausgangsmaterial für den Brennereibetrieb zu produzieren.

Aber weil Whisky seine Zeit braucht, gibt es das zugrunde liegende Bier auch zu kaufen. Und zwar in recht ungewöhnlichen Varianten. 2016 etwa braute das Ehepaar Gruber einen Spargelbock, heuer versektete es ein Bockbier.

Die "Walküre" hat mit den gängigen Vorstellungen von Bockbieren wenig zu tun, auch wenn sie steuerlich als solches zu betrachten ist: Orange-bernsteinfarben und mit feinem, beim Zerplatzen der Perlen leicht säuselndem Schaum, ist sie weit von den konventionellen Vorstellungen entfernt – in der Nase meldet sich ein Aroma von Birnen, Datteln und Quitten, im Trunk findet sich eine frisch-säuerliche Fruchtnote, die von einer süßen Vollmundigkeit unterstützt wird und im Nachtrunk einer herben Bitternote Platz macht. All das wird von einem stets leichten Prickeln begleitet. (Conrad Seidl, RONDO, 12.3.2018)