Die Teilnehmer der Klausur der Bundesregierung in Seggauberg.

Foto: APA/ROLAND SCHLAGER

Die neue Regierung unter Sebastian Kurz kann schon was. Binnen kurzem hat es die in freundliches Türkis umgefärbte schwarze Kanzlerpartei geschafft, absolute Monotonie in die Kommunikation zu bringen.

Vor allem das politisch unerfahrene neue Personal nimmt dankbar auf, was Coachingexperten und Kanzleramt vorgeben. Deren Ziel: Nur nichts dem Zufall überlassen und brav an der Oberfläche bleiben. Das Thema der Woche geben Kurz und seine "Stabsstelle für strategische Kommunikationsplanung" vor, jetzt gerade ist die "Sicherheitswoche" von Innenminister Herbert Kickl angesagt.

Besonders feine Arbeit leistet die Fabrik für Worthülsen, die leere Phrasen vor allem für Frischgfangte erzeugt. Die bedanken sich im ZiB 2-Studio stets brav für die Einladung, sprechen Moderator oder Moderatorin freundlich mit Namen an (vermittelt Nähe) und sagen dann so gut wie nichts, das dafür engagiert. Das neue Mantra lautet: ausweichen, nichts Inhaltliches preisgeben, Selbstverständliches ("Nulltoleranz bei Gewalt gegen Kinder und Frauen") zum Reformvorhaben stilisieren.

Auch daunenweiche, koalitionäre Kuschelworte sind neuerdings sehr beliebt: Team, Vertrauen, Sicherheit oder, besonders nett: Gleichklang und Herzensanliegen.

Wetten, dass bald jedes Pressefoyer nach dem Ministerrat mit einem gemeinsamen "Om" beendet wird? Herzilein, was willst du mehr! (Renate Graber, 13.2.2018)