Prinz Henrik wünschte sich eine Beisetzung im kleinen Kreis.

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Kopenhagen/Wien – Was Prinz Harry und Meghan Markles geplante Vermählung für 2018 bedeutet, war anno 1967 die Trauung zwischen der dänischen Kronprinzessin Margrethe und Henri Marie Jean André de Laborde de Monpezat: die royale Hochzeit des Jahres. Der junge Franzose, hoch gebildet und gut aussehend, verzichtete der Liebe wegen auf eine Diplomatenkarriere, trat vom katholischen zum evangelischen Glauben über und war fortan als Prinz Henrik von Dänemark bekannt.

Styria

Als 1972 seine Frau zu Königin Margrethe II. gekrönt wurde, machte das Henrik automatisch zum Prinzgemahl. Doch anders als sein britischer Amtskollege Prinz Philip fand er sich im Schatten seiner Gemahlin nie wirklich zurecht. Es begann damit, dass in seiner neuen Heimat über den Neuen im Königshaus gespottet wurde. Henrik selbst echauffierte sich darüber später in seiner Autobiografie: "Alles, was ich tat, wurde kritisiert. Mein Dänisch war schwankend, ich bevorzugte Wein statt Bier, Seidenstrümpfe statt Stricksocken, Citroën statt Volvo, Tennis statt Fußball."

Henrik flüchtete sich in karitative Tätigkeiten – unter anderem beim WWF – und in die Welt der Kunst. Er fertigte eigene Skulpturen an, musizierte als Pianist mit der Königlichen Kapelle Kopenhagen und übersetzte mit seiner Frau einen Roman von Simone de Beauvoir (Alle Menschen sind sterblich) ins Dänische.

Titel "Prinzgemahl" abgelegt

Doch vor allem in den letzten Jahren dominierte sein Wehklagen über mangelnden Respekt. 2002 erklärte er öffentlich, er werde am königlichen Hofe unterschätzt und erniedrigt. Immer wieder beklagte er sich, dass er nicht den Titel König oder Königgemahl erhielt. 2016 legte er den Titel "Prinzgemahl" ab und verabschiedete sich in den Ruhestand.

Ein Jahr später erklärte Henrik, er wolle ohne den entsprechenden Titel nicht neben seiner Frau begraben werden. Kurz darauf sagte er in einem Zeitungsinterview: "Meine Frau gibt mir nicht den Respekt, den eine normale Ehefrau ihrem Ehemann geben sollte. Sie macht mich zum Narren." Das Königshaus reagierte daraufhin mit der Verkündung, Henrik leide unter Demenz, damit verbunden sei eine "Schwächung der kognitiven Funktionen".

In der Nacht auf Mittwoch starb Prinz Henrik nach schwerer Krankheit im Kreise seiner Familie. Er wurde 83 Jahre alt. Ein Staatsbegräbnis wird es nicht geben – auf seinen Wunsch. (ksh, 14.2.2018)