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Stephanie Clifford bei den Grammy Awards im Jahr 2007.

Foto: AP/Sayles

Washington – Im Zusammenhang mit einer angeblichen Affäre des heutigen US-Präsidenten Donald Trump mit einer Pornodarstellerin hat dessen Anwalt Michael Cohen eine Zahlung von 130.000 Dollar (105.000 Euro) aus eigener Tasche an die Frau bestätigt. Laut Medienberichten erfolgte die Zahlung im Oktober 2016 – einen Monat vor der Präsidentenwahl –, um Trumps Verbindung zu der Pornodarstellerin geheim zu halten.

Die Zahlung an Stephanie Clifford sei ihm "weder direkt noch indirekt" rückerstattet worden, erklärte Cohen am Dienstag gegenüber der "New York Times". Warum er das Geld gezahlt habe, teilte Cohen jedoch nicht mit. "Die Zahlung war legal, es waren keine Wahlkampfspenden und keine Wahlkampfkosten von irgendjemandem", betonte er laut "NYT".

"Stormy Daniels" sprach 2011 über Affäre

Das "Wall Street Journal" hatte Mitte Jänner über Trumps angebliche Affäre und eine Schweigegeld-Zahlung seiner Anwälte an die Pornodarstellerin, die sich in der Branche "Stormy Daniels" nennt, berichtet. Trump ließ den Bericht dementieren, auch die 38-jährige Clifford wies zurück, dass es eine Affäre gegeben habe.

Das Magazin "In Touch" veröffentlichte vergangenen Monat jedoch ein im Jahr 2011 mit ihr geführtes Interview, in dem sie sich ausführlich über die sexuelle Beziehung zu Trump ausließ. Das Interview war zuvor noch nicht veröffentlicht worden.

In dem Interview sagte Clifford, sie sei Trump 2006 am Rande eines Golfturniers sexuell nahegekommen. Damals war Trump bereits ein Jahr mit seiner jetzigen Ehefrau Melania verheiratet, die weniger als vier Monate zuvor den gemeinsamen Sohn zur Welt gebracht hatte. Die Pornodarstellerin sagte in dem Interview, sie habe Trump nach dem Treffen beim Golfturnier etwa ein Jahr lang weiterhin getroffen oder mit ihm telefoniert.

Stillschweigevereinbarung

In der ABC-Sendung "Jimmy Kimmel Live" wurde Clifford Ende Jänner auf die angebliche Affäre angesprochen. Da sie zu diesem Zeitpunkt offenbar bereits an die Stillschweigevereinbarung gebunden war, gab sie keine Details bekannt. Auf Fragen des Moderators lachte sie peinlich berührt oder lenkte die Fragen geschickt um.

Trump ist in der Vergangenheit von mehreren Frauen der sexuellen Belästigung beschuldigt worden. Während des Wahlkampfs 2016 war ein Video aus dem Jahr 2005 aufgetaucht, in dem Trump damit prahlte, dass er dank seiner Berühmtheit Frauen jederzeit in den Schritt greifen könne, wenn er das wolle. Nach der Veröffentlichung des Videos und den Belästigungsvorwürfen wurde Trump für "politisch tot" gehalten, dennoch wurde er zum 45. Präsidenten der USA gewählt.

Ehebruch wird in der als prüde geltenden US-Gesellschaft missbilligt. Trump hat jedoch immer wieder bewiesen, dass die klassischen Werte der Politik nicht unbedingt auch für ihn gelten. (APA, 14.2.2018)