US-Präsident Donald Trump

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Die von US-Präsident Donald Trump mitten im Wirtschaftsboom aufgelegte Steuerreform kommt laut Ökonomen zur Unzeit und fördert eine aggressivere Zinspolitik. Das ergab eine Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter mehr als 50 Volkswirten. Rund 90 Prozent von ihnen bezeichneten die radikalen Steuererleichterungen als falschen Schritt.

Diese dürften den Aufschwung in den USA in diesem Jahr zusätzlich anheizen. Der Zeitpunkt sei aber ungünstig, da bereits Vollbeschäftigung herrsche. Daher wäre es sinnvoll, die Konjunkturanreize zurückzufahren statt sie zu verstärken, sagte Jim O'Sullivan vom Forschungsinstitut High Frequency Economics. Die Experten gehen davon aus, dass sich die US-Notenbank Fed mit drei Zinserhöhungen in diesem Jahr gegen eine Überhitzung der Wirtschaft stemmen wird. Doch mehr Fachleute als zuletzt haben schon vier Schritte nach oben auf dem Zettel.

Die Fed selbst hat bislang drei Anhebungen für 2018 signalisiert, nachdem sie zuletzt im Dezember den geldpolitischen Schlüsselsatz auf die Spanne von 1,25 bis 1,5 Prozent hievte. Nach Anzeichen für eine höhere Inflation grassiert an den Aktienmärkten zusehends die Furcht vor einer hektischeren Gangart bei den Zinsen. Die Ökonomen erwarten jedoch, dass die Zentralbank dieses Jahr die angestrebte Inflationsrate von zwei Prozent erneut verfehlen und erst Anfang 2019 ans Ziel gelangen wird. (APA, 152.2018)