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Die Immobilienpreise steigen – das Vorkrisenniveau haben sie aber noch nicht erreicht.

Foto: AP Photo/Miguel Morenatti

Baukräne, zuletzt ein eher seltener Anblick, schmücken nun vermehrt das Panorama auf die Stadtzentren und die touristischen Küstenregionen Spaniens. Fast 465.000 Wohnungen wurden 2017 verkauft. Davon 381.000 aus Zweitbesitz und 83.000 Erstbezüge. Zweite markieren erstmals seit 2010 wieder ein Wachstum. Doch noch sind es Werte fern der 900.000 Wohnungen, die 2006 ihre Besitzer wechselten.

Der Bestand an Leerstand reduzierte sich drastisch, angefacht vom Appetit von Fonds wie Blackstone oder Cerberus, mittlerweile die größten Player am Spanien-Markt, auch nach der Übernahme der Altlasten von Krisenbanken wie Catalunya-Banc und Banco Popular, die mehr als 44 Milliarden Euro an Aktiva summieren. Das ist mehr, als die staatliche Bad Bank Sareb hält. Folglich wird eines der größten Neubauprojekte seit vielen Jahren und wohl das größte des Energieerzeugers Iberdrola nun aus der Taufe gehoben. Iberdrola stellt landesweit Bauland im Wert von etwa 130 Millionen Euro bereit, um laut Medienberichten darauf mit der Banco-Sabadell-Tochter Solvia und einem der großen Investmentfonds, Goldman Sachs oder Oaktree, mehr als 1.500 Wohnungen errichten.

Comeback des Giganten

Nach dem Comeback des Giganten Metrovacesa (BBVA, Banco Santander) plant Cerberus seine Spanien-Immobilientochter Haya "vor dem Sommer" an die Madrider Börse zu bringen. Selbiges plant Servihabitat des Erste-Group-Aktionärs Caixa Bank, die eingangs erwähnte Solvia und Altamira (Banco Santander, Fonds Apollo und Blackstone). Altamira kooperiert beim Verkauf von Wohnungen mit Amazon.

Die Gefahr, neuerlich in ein Blasenszenario zu verfallen, wird von Experten jedoch noch als gering bewertet. Zwar steigen die Immobilienpreise (Zweitbesitz) rasant, doch das Preisniveau liegt noch 26 Prozent unter dem Zenit 2007 unmittelbar vor der Krise. Zudem ist statt Eigentum mittlerweile vor allem Miete gefragt, was höhere Rendite verspricht. (Jan Marot aus Granada, 16.2.2018)