Türkis-Blau, und das Land blüht auf. Mit seinem Serbien-Besuch hat sich H.-C. Strache als brillanter Nebenerwerbsaußenminister profiliert (Nebenerwerbssatiriker ist dieses vom Regieren stark unterforderte Multitalent außerdem). Zugleich hat Hazee seiner Kollegin Kneissl gezeigt, dass deren Amt entbehrlich ist (Mulier tacet in Serbia!).

Das ist gut so und im Sinne des Spargedankens, den wir mit Rückblick auf die Hypo und Ausblick auf die künftigen Kosten unserer Regierung hochhalten sollten. Facebook ist billiger als ein Justizausschuss, ein Regierungsherold kostet weniger als der Bundespressedienst, und Außenpolitik ist sauteuer und wirkt nicht. Zu Recht halten sich Politiker bei der Verteilung von Ministerämtern stets an das alte Motto "Innen hui, außen pfui".

Ein ehrliches "Leck mich am Arsch!"

Wieso nehmen wir uns nicht ein Beispiel an den USA? Dort rückt Donald Trump dem Diplomatenfilz im State Department zu Leibe und frönt dem Prinzip, dass in internationalen Beziehungen ein ehrliches "Leck mich am Arsch!" zweckdienlicher ist als eine umständliche Demarche.

Wir könnten uns nicht nur das Geld für "Ministerin Unnütz" Kneissl und das im subministeriellen Bereich herumwuselnde Botschafterpersonal sparen, sondern auch das Außenministerium in ein Luxuslaufhaus in bester Innenstadtlage umwidmen. Mehr privat, weniger Staat! Sollte doch etwas anfallen, was über die gemütliche innerösterreichische Nabelschau hinausgeht, kann ja der Vizekanzler in seiner Freizeit einspringen.

Staatsakte mit Auslandsbezug, die flott abzuarbeiten wären:

  • Kriegserklärung an Burundi Im Sprachgebrauch der Burschenschaften handelt es sich bei Burundi um eines der Negerländer. Da nicht auszuschließen ist, dass einzelne seiner Bewohner über die Grenzen schwappen, wäre ein präventiver Militärschlag gegen Burundi ratenswert.
  • Reise nach Jerusalem Die seit dem Mittelalter leider unterbrochene Tradition des Kreuzzugs gehört angesichts der muslimischen Bedrohung stracks wieder aufgenommen. Die Teilnahme freiwilliger Wehrchristen ist ausdrücklich erwünscht.
  • Annexion von Südtirol Nach der Eingliederung dieses urdeutschen Kernlands muss eine 15 Meter hohe Mauer zur Abwehr herumstreunender Italiener gebaut werden. Politischen Grund dafür brauchen wir keinen speziellen. Die Ausländer gehen uns schon so auf den Nerv. (Christoph Winder, Album, 16.2.2018)