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"Literally" bedeutet "buchstäblich" und wird in den USA häufig falsch verwendet – und das von vielen Menschen. Besitzer einer Bar nervt das so sehr, dass sie für die Benutzung des Wortes keine Toleranz mehr haben.

Foto: Reuters/DARRIN ZAMMIT LUPI

New York – Der inflationäre und dazu oft noch falsche Gebrauch des Wortes "literally" lässt viele Menschen in den USA stöhnen – nun hat eine Bar in New York den häufig als nervtötend empfundenen Begriff verboten. "Es ist das am übermäßigsten gebrauchte, nervigste Wort in der englischen Sprache und wir werden es nicht dulden", heißt es in einem Aushang am Eingang der Bar "Continental".

Wer mit "I literally" einen Satz beginne, habe fünf Minuten Zeit auszutrinken und die Bar im East Village in Manhattan zu verlassen. "Literally" bedeutet "buchstäblich" und wird in den USA häufig falsch verwendet. Der Satz "I literally died laughing" (Ich bin vor Lachen buchstäblich gestorben) bedeutet, dass der Redner tatsächlich durch einen Lachanfall ums Leben kam. Meist ist stattdessen "virtually" und damit "nahezu", "praktisch" oder "quasi" gemeint.

Die Kardashians haben das Wort geprägt

Trotz lauter Kritik am falschen Gebrauch haben die großen englischen Wörterbücher auf den schleichenden Sprachwandel bereits mit neuen Definitionen reagiert – "literally" bedeute zwar "buchstäblich", werde aber auch "auf übertriebene Weise verwendet, um eine Aussage oder Beschreibung hervorzuheben, die nicht buchstäblich wahr oder möglich ist", schreibt das Wörterbuch "Merriam-Webster". Das Wort könne Aussagen "betonen" und "Überraschung" ausdrücken, heißt es auch im Wörterbuch der britischen Cambridge-Universität.

In den USA ist besonders die Promi-Familie Kardashian für das Wort bekannt, die es dem Portal "E!Online" zufolge für "ernsthaft" oder "völlig" verwendet, etwa in ihrer TV-Serie. Entsprechend forderte die Bar "Continental" auf ihrem Aushang: "Stoppt Kardashianism jetzt!" (APA, red, 17.2.2018)