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Lindsey Vonn hat in Pyeongchang viel zu tun.

Foto: REUTERS/Eric Gaillard

Pyeongchang/Jeongseon – Lindsey Vonn hat am Sonntag im ersten Olympia-Abfahrtstraining der Damen in Jeonsgeon Bestzeit erzielt. In 1:41,03 Min. war die US-Favoritin bei gutem Wetter aber vor komplett leeren Tribünen 0,18 Sek. schneller als die zweitplatzierte Österreicherin Ramona Siebenhofer, die aber ebenso wie Stephanie Venier (4.) und viele andere einen Torfehler verzeichnete. Am Montag steigt die interne ÖSV-Qualifikation.

Als Modus wurde festgelegt, dass fünf ÖSV-Damen um drei Plätze fahren, nur Lake-Louise-Siegerin Cornelia Hütter hat ihren Startplatz bereits sicher. Die Kandidatinnen sind die Super-G-Zweite Anna Veith, Nicole Schmidhofer, Siebenhofer, Stephanie Venier und Tamara Tippler. Wer es im zweiten Training unter die besten vier schafft, hat seinen Platz ebenfalls sicher. Der Rest wird über Trainerentscheid festgelegt.

Verschiebungen möglich

Allerdings ist die Gesamt-Situation rund um die Damenabfahrt höchst unsicher, weil die FIS einen Antrag gestellt hat, diese wetterbedingt von Mittwoch auf Dienstag vorzuziehen. Deshalb könnte es am Montag auch gleich zwei Trainingsläufe geben. Womöglich geht es bei den Überlegungen in Wahrheit aber um die Kombinaton am Freitag, denn erst da wird das Wetter richtig schlecht.

Die Steirerin Siebenhofer war im ersten Training, an dem auch Mikaela Shiffrin teilnahm (23.), schnellste ÖSV-Läuferin vor Venier, die als Vierte aber eine von gleich 18 Fahrerinnen mit Torfehler war. Tippler wurde ohne Fehler 11., Schmidhofer 13., Hütter 15., Veith 29. und Kombi-Teilnehmerin Ricarda Haaser belegte Platz 30.

"Das ändert zwar nichts für das Rennen, macht es aber für die Nerven schon leichter", kommentierte Hütter ihre Fixnominierung. Die Steirerin erspart sich nun das Rennen vor dem Rennen. "Gut, denn so kannst auch im zweiten Training etwas ausprobieren", sagte Hütter.

Zur Strecke, auf der die ÖSV-Herren medaillenlos geblieben sind, meinte sie: "Sie schaut von außen nicht so spannend aus. Aber die Tore kommen schnell, es ist immer Action drin und voll cool zum Fahren. Fad wird einem da nicht, es gibt viele Gleitkurven und viel Hocke zum Fahren."

Veith im Stress

Anna Veith sah das etwas anders. Die Salzburgerin war nach dem ganzen Brimborium um Super-G-Silber inklusive zweistündigem Dopingtest erst kurz vor Mitternacht ins Bett gekommen. "Ich hatte kaum Zeit zum Regenerieren", erklärte sie. Als Neuling auf dieser Piste habe sie mehr als eine Stunde besichtigt. "Das ist mental anstrengend, du musst dir bei fast jedem Tor eine Welle merken."

Der Kurs begeisterte Veith mäßig. "Oben ist es interessant mit dem Schrägsprung. Insgesamt ist es aber durchgehend relativ flach und nicht schnell." Die Qualifikation? "Kostet nur zusätzliche Energie, die schon sehr aussaugt."

Siebenhofer bezeichnete ihren Torfehler als nicht sehr tragisch. "Ich hätte das Tor noch bekommen können, wollte aber keinen Speed verlieren, weil ja morgen Quali ist und sich die Passagen sonst ganz anders angefühlt hätten", erklärte die Steirerin. "Mir taugt der Schnee und die Strecke mit den weiten Kurven und den vielen Wellen."

Vonn ist nach der Enttäuschung im Super-G ganz auf Gold fokussiert. "Die Strecke ist großartig. Ich bin hier für eine Medaille und ich will gewinnen", machte sie klar. (APA, 18.2.2018)

Ergebnisse vom ersten Training für die Abfahrt der Ski-Damen:

1. Lindsey Vonn (USA) 1:41,03 Minuten
2. Ramona Siebenhofer (AUT) + 0,18 Sek.
3. Alice McKennis (USA) +0,53
4. Stephanie Venier (AUT) 0,55
5. Sofia Goggia (ITA) 0,70
6. Michelle Gisin (SUI) 0,88
7. Ragnhild Mowinckel (NOR) 1,03
8. Tina Weirather (LIE) 1,09
9. Joana Hählen und Corinne Suter (beide SUI) 1,12
11. Tamara Tippler 1,21
13. Nicole Schmidhofer 1,40
15. Cornelia Hütter 1,56
29. Anna Veith 2,51
30. Ricarda Haaser (alle AUT) 2,67

2. Training mit ÖSV-interner Qualifikation vorerst für Montag 3.00 Uhr MEZ angesetzt.