Michael Ludwig holte Barbara Novak als Parteimanagerin. Die Döblinger SPÖ-Bezirkschefin gilt seit langem als Unterstützerin des Wiener SPÖ-Chefs.

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Wien – Der Wiener SPÖ-Chef Michael Ludwig hat mit Barbara Novak eine absolute Vertrauensperson als neue Landesparteimanagerin installiert. In dieser Funktion ist Novak, die auf Sybille Straubinger folgt, auch für den kommenden Wahlkampf für die Wien-Wahl 2020 verantwortlich. Ludwig , der Novak in den Parteigremien als Neubesetzung vorschlug, sprach am Montag von einer "sichtbaren personellen Weichenstellung". Die Personalauswahl des designierten Bürgermeisters wurde im Parteivorstand einstimmig und im größeren Wiener Ausschuss zur Kenntnis genommen – "ohne Gegenstimme", wie Ludwig erläuterte.

Novak hatte sich im Richtungsstreit der Wiener SPÖ schon früh für Ludwig als Nachfolger von Bürgermeister Michael Häupl stark gemacht. Davor hatte sich die 41-jährige Döblinger SPÖ-Bezirkschefin – übrigens die erste Frau in dieser Funktion – auch offen hinter den damaligen Kanzler Werner Faymann gestellt – bis zu dessen Rücktritt im Mai 2016.

Der neue Landesparteivorsitzende der Wiener SPÖ Michael Ludwig stellt die ersten Neuen im Team vor. Die 41-jährige Barbara Novak aus Döbling wird Landesparteisekretärin und soll die SPÖ fit machen für die Wahl in zwei Jahren.
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Novak sagte, dass sie sich vor der Kampfabstimmung zwischen Ludwig und Andreas Schieder beim Landesparteitag "sehr klar und früh" für Ludwig ausgesprochen hatte. "Aber wir haben uns darauf verständigt, nach der Entscheidung alle hinter dieser zu stehen. Und ich habe den Eindruck gewonnen, dass das auch so ist." Ludwig sagte, dass Novak durchaus "verbindend" wirken kann.

Mit 24 Jahren im Gemeinderat

Novak, die 2001 in den Wiener Gemeinderat einzog und seit mehr als zwölf Jahren als Sprecherin für Digitalisierungspolitik fungiert, sprach angesichts der internen Querelen in der Wiener SPÖ von "sehr turbulenten Zeiten". Als Landesparteisekretärin wolle sie die Bezirksorganisationen bald besuchen und "mit einer eigenen Offensive ins Boot holen". Der Austausch mit den Bezirken habe zuletzt nicht gut funktioniert.

Ihr neuer Job in der Landespartei-Zentrale fühle sich "ein bisschen wie nach Hause kommen" an, sagte Novak. Schließlich habe sie in der Löwelstraße "Wahlkämpfen gelernt", sie verwies auf den "erfolgreichen Wahlkampf 2001", in der sie ihre Bezirksorganisation im Parteiprojekt "Team für Wien" betreute.

Keine Öffnung zur FPÖ

Eine Öffnung zur FPÖ wird es mit Novak jedenfalls nicht geben. "In der Sache" habe sie große Probleme mit den Freiheitlichen, eine Koalition mit der FPÖ ist für sie "nicht vorstellbar".

Das Verhältnis zum grünen Koalitionspartner bezeichnete Novak hingegen als "sehr gut". In Döbling habe man gegen Langzeit-Bezirkschef Adi Tiller von der ÖVP schon des Öfteren gemeinsame Sache gemacht. Mit Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou und dem grünen Verkehrssprecher Rüdiger Maresch verbinde sie "inhaltlich sehr viel".

Mit der bisherigen Landesparteisekretärin Sybille Straubinger will Ludwig die Zusammenarbeit "in einer anderen Form fortsetzen". Wie diese genau aussehen wird, wollte der Wiener SPÖ-Chef vorerst nicht näher erläutern.

Zukunftsklausur im März

Bevor sich Ludwig den nächsten personellen Fragen und damit einer Regierungsumbildung widmet, sollen zunächst Inhalte im Vordergrund stehen. Am 15. und 16. März findet eine "Zukunftsklausur" der Partei statt, bei der unterschiedliche ressortübergreifende Themen wie "Interne Prozessabläufe" oder "Urbanität" genauso behandelt werden wie "Heimat und Lokalität". An der Tagung nehmen 61 Mitglieder des erweiterten Vorstands teil. Personalfragen werden hier nicht erörtert, sagte Ludwig dem STANDARD.

Neues Stadtregierungsteam steht am 14. Mai fest

Über Personalia werde nur in persönlichen Gesprächen mit den Betroffenen entschieden. Am 14. Mai sollen dann in den Wiener Gremien "alle inhaltlichen und personellen Änderungen" beschlossen werden, wie Ludwig ausführte. Zehn Tage später findet dann im Zuge einer Sitzung des Gemeinderats die Bürgermeister-Amtsübergabe statt. (David Krutzler, 20.2.2018)