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Binnen weniger Tage haben über 100.000 Österreicherinnen und Österreicher das Volksbegehren für ein Rauchverbot unterschrieben.

Foto: dpa/Seeger

Eine Gesundheitssprecherin, die gegen Nichtraucherschutz ist, das hat schon etwas. Die FPÖ-Gesundheitssprecherin Dagmar Belakowitsch geht aber weiter und spricht dem "Don't smoke"-Volksbegehren der Wiener Ärztekammer und der Österreichischen Krebshilfe die Berechtigung ab. Dieses sei "parteipolitisch motiviert" und "unseriös".

Das "Don't smoke"-Begehren für die Beibehaltung eines Rauchverbots in der Gastronomie hat binnen weniger Tage über 100.000 Unterschriften erhalten, wobei die eigentliche Eintragungswoche ja noch kommt. Da habe sich die Zivilgesellschaft gemeldet, sagte Neos-Chef Matthias Strolz. Das ist jedenfalls plausibler als "parteipolitisch motiviert". Die Sturheit, mit der Türkis-Blau eine vernünftige Maßnahme demontieren will, kommt sehr vielen Leuten, auch Rauchern, ziemlich dämlich vor. Das ist "neues Regieren"? Dass man den Nichtraucherschutz einstampft, noch bevor er in Kraft treten konnte? Sonst haben die keine Sorgen?

Nichtraucherschutz in der Gastronomie ist vernünftig und bedeutet keine unzumutbare Belastung für Raucher, wie andere Länder zeigen. Kann es sein, dass sich ganz einfach viele mündige Bürger auf die Hinterbeine stellen, um den Blödsinn einer Regierung zu korrigieren?

So haben sich ÖVP und FPÖ die direkte Demokratie nicht vorgestellt – dass da einfach die Bürger ihren Unsinn korrigieren wollen. (Hans Rauscher, 19.2.2018)