Bern – Der Verwaltungsrat der Schweizerischen Depeschenagentur (SDA) hat die Verhandlungen mit den Redaktionsvertretern über die Restrukturierung der Nachrichtenagentur am Montag nach vier Runden für gescheitert erklärt. Auch beim vierten Gesprächstermin seien unterschiedliche Vorstellungen über die Ausgestaltung des Sozialplans geblieben, hieße es vom Verwaltungsrat.

Der Sozialplan sei noch einmal aufgebessert worden. Dieser betrage nun 2,5 Millionen Franken (2,17 Millionen Euro) – zudem sei ein mit 100.000 Franken dotierter Härtefallfonds in Aussicht gestellt worden. Bei der Ausgestaltung des Sozialplans habe es aber "unterschiedliche Vorstellungen" gegeben. Die Redaktionskommission (ReKo) will klarstellen, dass bestimmte Kosten für Mitarbeiter, denen noch nicht gekündigt werden konnte, nicht zum Sozialplan gezählt werden, denn diese Kosten entstünden dem Arbeitgeber aufgrund der Gesetze, schrieb die ReKo in einer von der Mediengewerkschaft Syndicom veröffentlichten Stellungnahme.

Unbefristeter Streik

Die Delegation des Verwaltungsrats hatte bereits am Freitag die Einigungsstelle des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) angerufen. Sie soll aus Sicht der sda-Direktion eine Einigung erreichen. Die Geschäftsleitung der sda hatte im Jänner bekanntgegeben, 35,6 von 150 Vollzeitstellen abbauen zu wollen. Nachdem ein kurzer Warnstreik aus Sicht der Beschäftigten keine Fortschritte brachte, trat die Redaktion am 30. Jänner in einen unbefristeten Streik, der am 2. Februar zugunsten von Verhandlungen mit dem Verwaltungsrat ausgesetzt wurde.

Die österreichische Nachrichtenagentur APA wird bei der sda, die mit ihrer Fotoagentur Keystone fusioniert, größter Gesellschafter. (APA, red, 19.2.2018)