Belgrad – Der belgische Journalist Philippe Berinchamps, dem die serbischen Behörden kürzlich eine Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung verweigert haben, darf nun doch in Serbien bleiben. Das Innenministerium informierte den Journalisten am Montag telefonisch über die Verlängerung seiner Aufenthaltsgenehmigung, schrieb die Tageszeitung "Danas" am Dienstag.

Laut Angaben von Berinchamps hätten die Behörden "neue Elemente" erhalten, die dies ermöglicht hätten. Um welche "Elemente" genau es ging, wurde nicht mitgeteilt.

Zuvor war der Journalist vom Nachrichtendienst BIA als eine "Bedrohung für die öffentliche Ordnung und nationale Sicherheit" bezeichnet worden.

Philippe Bertinchamps, Mitarbeiter mehrerer Medien, darunter "Le Courrier des Balkans", "Liberation" und Radio France Internationale, lebt seit 2007 in Serbien und ist mit einer serbischen Fotoreporterin verheiratet. Er selbst vermutete, dass der Grund für die Verweigerung der Aufenthaltsgenehmigung seine kritischen Berichte über serbische Behörden seien, berichtete das Internetportal Raskrinkavanje.

Die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hatte sich über die Situation von Berinchamps besorgt gezeigt. Der serbische Journalistenverband NUNS sprach gar von einer "neuen Phase in der Drosselung der Pressefreiheit" in Serbien. (APA, 20.2.2018)