Trotz Oktoberfest Freude schrumpft der deutsche Biermarkt – auch der Absatz der Bitburger-Gruppe sank.

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Bitburg – Auf dem deutschlandweit schrumpfenden Biermarkt kämpft auch die Bitburger Braugruppe mit einem rückläufigen Absatz: 2017 verkaufte sie 6,8 Millionen Hektoliter, rund 2,9 Prozent weniger als im Vorjahr, wie das deutsche Unternehmen am Dienstag in Bitburg in der Eifel berichtete. Der Umsatz dagegen legte mit 786,6 (2016: 786,0) Mio. Euro leicht zu.

Dies gehe auch auf Preiserhöhungen bei den beiden Marken Licher und Wernesgrüner zurück, sagte Geschäftsführer Axel Dahm. Für das laufende Jahr rechnet das Management mit einem "deutlicheren Umsatzwachstum" bei erneut leichtem Absatzrückgang. Mitte Jänner hatte die Gruppe die Preise für alle Marken erhöht. "In jedem Preiserhöhungsjahr muss man davon ausgehen, dass man (beim Absatz) nicht wachsen kann. Wenn man leicht verliert, ist das schon gut", meinte Dahm. Die Preiserhöhungen seien notwendig gewesen, auch um die Wertigkeit des Bieres wieder stärker zu betonen.

Zur Braugruppe gehören neben der Hauptmarke Bitburger auch König Pilsener, Königsbacher, Köstritzer, Licher, Nette und Wernesgrüner. Die Gruppe ist nach eigenen Angaben beim Absatz bundesweit die Nummer drei, beim Umsatz Nummer zwei. Sie zählt insgesamt 1.700 Mitarbeiter.

China im Visier

Man wolle im Export weiter wachsen, sagte Dahm. Im Visier seien China sowie der Markt in Asien insgesamt. "Dort sehen wir noch viel Potenzial." Zurzeit setze die Gruppe rund eine halbe Million Hektoliter im Ausland ab – dies sei ein Exportanteil von sieben bis acht Prozent. "Unser Ziel ist es, innerhalb der nächsten fünf Jahre deutlich über zehn Prozent zu kommen", sagte Dahm. Die USA sei der zweitwichtigste Auslandsmarkt.

Gute Aussichten gebe es zudem für alkoholfreie Produkte: "Ich glaube, dass der Markt da noch wachsen wird." Auch das Geschäft mit Schwarzbier (Köstritzer) solle nach Rückgängen wieder belebt werden. Im Frühjahr werde ein neues Bitburger-Produkt auf den Markt kommen, "das gezielt Liebhaber eines anderen Bierstils ansprechen" solle.

2017 war der Gesamtabsatz der deutschen Brauereien im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent auf 93,5 Millionen Hektoliter gesunken – so wenig wie noch nie seit der Wiedervereinigung. (APA, 20.2.2018)