Es ist klirrend kalt. Ein Mann stapft über schneebedeckte Berge, seine Schritte sind kraftvoll, sein Blick aber flattrig und unruhig. Hier geht es um einen, der allein und auf der Suche ist. Und der hofft, in einer abgelegenen Berghütte so etwas wie Frieden zu finden. In "Fremder Feind" (Mittwoch, 20.15 Uhr, ARD) spielt Ulrich Matthes den Lehrer Arnold Stein.

Zweite Ebene

Stein lebt mit seiner Frau (Barbara Auer) ein sorgloses Mittelschichtleben – bis sich Sohn Chris (Samuel Schneider) für den Kriegsdienst in Afghanistan meldet. Für die Eltern ein Schock, nicht nur aus Sorge um ihr Kind. Als Alt-68er lehnen sie Krieg und Gewalt ab, sie können Chris' Beweggründe nicht nachvollziehen.

Foto: WDR/ARD

Die Geschichte basiert auf dem Roman Krieg von Jochen Rausch, Drehbuchautorin Hannah Hollinger und Regisseur Rick Ostermann erzählen die Handlung auf zwei Ebenen. Durch Rückblenden wird erklärt, was Stein in die Kälte der Tiroler Berge treibt.

Und vor allem, warum er, der sich immer für ein gewaltloses Miteinander eingesetzt hat, dort zur Waffe greift und sie gegen einen unbekannten Feind richtet, der seine Hütte verwüstet und seinen Hund schwer verletzt.

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Konzentriertes Spiel

Ulrich Matthes verkörpert diese Wandlung angenehm zurückgenommen und konzentriert und macht sie gerade dadurch für den Zuschauer nachvollziehbar. Denn eines ist klar: Auch Arnold Stein ist ein Opfer des Krieges, ein innerlich Verwundeter. Aber immerhin einer, der überlebt hat. Empfehlung. (Astrid Ebenführer, 21.2.2018)

"Fremder Feind", Mittwoch, 20.15 Uhr, ARD.

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