Jerusalem/Kairo – Ägypten hat das zweite Mal innerhalb von zwei Wochen den Grenzübergang zum Gazastreifen geöffnet. Der Rafah-Übergang bleibe für vier Tage offen, teilte die palästinensische Grenzbehörde am Mittwoch mit. Allerdings dürfen nach Angaben der ägyptischen staatlichen Nachrichtenagentur Mena nur Menschen aus humanitären Gründen die Grenze überqueren sowie Palästinenser, die in Ägypten festsäßen.

Ägypten hatte vor zwei Wochen den Grenzübergang für drei Tage geöffnet. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Gaza starb ein Palästinenser an den Folgen seiner Verletzungen nach Zusammenstößen mit der israelischen Armee. Israelische Soldaten hätten ihm am Freitag im Grenzgebiet in den Kopf geschossen. Man werde die Aussagen überprüfen, sagte eine Sprecherin der israelischen Armee.

Schleppender Versöhnungsprozess

Die Hamas hatte 2007 gewaltsam die alleinige Macht im Gazastreifen an sich gerissen. Sie wird von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft. Ein Versöhnungsprozess mit der gemäßigteren Palästinenserbehörde, die künftig für die Gaza-Grenzen zuständig sein soll, verläuft schleppend.

Israel hat eine Blockade über den Küstenstreifen verhängt, die von Ägypten mitgetragen wird. Innerhalb des letzten Jahrzehnts haben Israel und die Hamas drei Kriege geführt. Rund zwei Millionen Einwohner des Gazastreifens leben unter schwierigen humanitären Bedingungen und mit ständigen Stromausfällen. (APA, 21.2.2018)