Innsbruck – Der Innsbrucker Neurowissenschafter Kai Kummer ist mit dem renommierte Weiss-Preis ausgezeichnet worden. Insgesamt erhält sein Projekt knapp 400.000 Euro. Der Wissenschafter möchte mit dem drei Jahre laufenden Forschungsprojekt neue Methoden für die Behandlung von neuropathischen Schmerzen entwickeln. "20 bis 40 Prozent der Bevölkerung leiden unter chronischen Schmerzen", sagte Kummer am Mittwoch.

Die Behandlungsmöglichkeiten seien im Moment unzureichend, so Forscher, der sich nun mit seinem Team mit Signalwegen im Gehirn beschäftigen will. Der präfrontale Kortex – ein Teil des Frontallappens der Großhirnrinde an der Stirnseite des Gehirns – ist an der Verarbeitung von Schmerzsignalen beteiligt.

Kummer will Hirnregionen untersuchen, die Informationen zum präfrontalen Kortex leiten und durch schmerzhafte Reize aktiviert werden. Aus den Forschungserkenntnissen sollen "Tools" zur Behandlung etabliert werden. Kummer: "Damit möchten wir vor allem bei Betroffenen den Schmerz eliminieren oder zumindest minimieren." Außerdem sollen dadurch wichtige Daten für andere neurologische Erkrankungen gewonnen werden.

Vergeben wird der Weiss-Preis von der 2014 eingerichteten Gottfried-und-Vera-Weiss-Wissenschaftsstiftung, abgewickelt vom Wissenschaftsfonds FWF. Begutachtet werden die Anträge von FWF-Gutachtern, die Auswahl erfolgt anschließend durch ein Kuratorium, ehe die Weiss-Stiftung die finale Entscheidung trifft. Die knapp 400.000 Euro setzen sich aus dem Weiss-Preis und einer zusätzlichen Förderung des FWF zusammen. (APA, 21.2.2018)