Cyberkriminalität ist für junge Österreicher bis 35 Jahre auch im privaten Bereich ein Thema. Sie wünschen sich laut einer Studie Versicherungslösungen für diesen Bereich.

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Wien – Der digitale Wandel stellt neue Ansprüche an die Angebotspalette der Versicherungsbranche. Junge Menschen wünschen sich bis zum Jahr 2025 spezielle Angebote für die Bereiche Gesundheit, Internet und Berufsunfähigkeit, wie eine Studie des Versicherers Helvetia Österreich ergibt. Besonders im Falle neuer Krankheiten und Gesundheitsschäden durch digitale Geräte wünscht sich die Altersgruppe der 16- bis 35-Jährigen neue Angebote, aber auch bei Burnout im Beruf.

Ebenfalls ein gewichtiges Thema ist für junge Österreicher die Cyberkriminalität, wo sie den Identitäts- oder Datendiebstahl ebenso gut versichert wissen wollen wie Onlineeinkäufe. Im Bereich Cybercrime schnürt Helvetia ein Paket für Private, denn "da gibt es noch nicht so viel", sagt Vorstand Thomas Neusiedler. Bei dem Angebot werde es in Richtung einer Mischung aus Schadensabdeckung und Assistance gehen, ließ er durchblicken.

Abschluss lieber persönlich

Ansonst stellt sich das derzeitige Versicherungsverhalten junger Österreicher bis zu 35 Jahren als "überraschend konventionell" dar. Denn obwohl sich 71 Prozent online informieren, bevorzugen dann doch mehr als die Hälfte (54 Prozent) einen persönlichen Abschluss. Über ihren Versicherungsbestand befragt, liegt die Haushalts- mit 57 Prozent vor der Kfz-Versicherung, die mit 56 Prozent einen überraschend hohen Wert aufweist, und vor der Haftpflicht (51 Prozent). Ebenfalls erstaunlich: Obwohl 44 Prozent der Jungen laut eigenem Bekunden bereits über eine Lebensversicherung oder ein Pensionskonto verfügen, fühlen sich bloß 34 Prozent für ihren Lebensabend ausreichend abgesichert.

Dabei steht bei den Lebenszielen für mehr als vier von fünf Berufseinsteigern Gesundheit und finanzielle Absicherung im Alter im Fokus, gefolgt von Partnerschaft und finanzierbaren Hobbys. Ebenfalls hoch im Kurs steht ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung, was gut drei Viertel der Befragten anstreben. Ein generell wohlhabendes Leben zu führen ist hingegen nur für jeden Zweiten von Bedeutung. Bei den Sorgen der 502 befragten Österreicher zwischen 16 und 35 Jahren macht sich der Preisauftrieb von Immobilien bemerkbar, 61 Prozent fürchten um die Erschwinglichkeit von Wohnraum.

Interessant sind die Kriterien bei der Wahl der Assekuranz, denn 56 Prozent bevorzugen einen österreichischen Versicherer. Kein Problem für die in Schweizer Besitz stehende Helvetia Österreich, meint Vertriebschef Werner Panhauser schmunzelnd, man begnüge sich mit den verbliebenen 44 Prozent. Für fast drei Viertel stehen aber ohnedies die finanzielle Stabilität des Anbieters sowie günstige Prämien im Vordergrund.

Aus Sicht des Vereins für Konsumenteninformation ist dies sinnvoll, besonders bei privaten Unfallversicherungen empfiehlt er einen gründlichen Anbietervergleich. Nach dem Test von 13 Produkten im Magazin Konsument ortet er entweder bei der Leistung gewaltige Unterschiede – oder bei ungefähr gleicher Leistung starke Preisschwankungen. (Alexander Hahn, 23.2.2018)