Foto: Screenshot/Rolly Ranchers

Für den zwölfjährigen Peter "Rolly Ranchers" Varady aus Chatsworth in Kalifornien dürften die vergangenen Tage eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle gewesen sein. Alles fing damit an, dass der Bursch mit dem Youtuber "Cizzorz" beim populären Battle-Royale-Titel "Fortnite" zufällig zu einem gemeinsamen Duo gemischt wurde. Der Zwölfjährige, der selber einen Kanal auf der Videoplattform betreibt, konnte sein Glück kaum fassen.

Das Zusammentreffen des großen Youtubers mit dem kleinen Youtuber.
Cizzorz

"Ich verdiene das nicht"

Während des Spiels regte "Cizzorz" seine eigenen Zuschauer an, doch dem Kanal von "Rolly Ranchers" einen Besuch abzustatten. Daraufhin fanden sich tausende Zuseher im Stream des Zwölfjährigen wieder. "Ich verdiene das nicht", sagte Peter während des Spiels schluchzend immer wieder. "Doch, doch, du investierst die Stunden, du arbeitest hart – vor und nach der Schule. Weiter so!" antwortete ihm "Cizzorz" darauf.

80.000 Abonnenten

Der Zwölfjährige erhielt im Laufe des Streams hunderte Dollar an Spenden, und auch seine Abonnentenzahl stieg kurzerhand auf 80.000. Zuvor hatte er nicht einmal 1.000 User, die ihm regelmäßig zusahen. Für den Bursch war dies nicht selbstverständlich, er bedankte sich etliche Male und widmete "Cizzorz" sogar ein Youtube-Video.

Der Stream, in dem der Zwölfjährige "geswattet" wurde.
Rolly ranchers

Zwölfjähriger "geswattet"

Das Glück des Zwölfjährigen währte allerdings nicht lange. Am Sonntag wurde die Polizei zu dem Haus von dem Jungen gerufen – ein unbekannter Anrufer hatte angekündigt, dass sich seine Mutter und er erhängen werden. Nervlich am Ende richtete er sich auch dieses Mal an seine Youtube-Zuseher fragend, wieso dies jemand tun würde. "Ich weiß nicht, ob ich mit Youtube weitermachen werde", sagte er abschließend.

Youtuber fassungslos

Auch "Cizzorz" wurde auf den Zwischenfall aufmerksam. In einem Tweet zeigte er sich fassungslos: "Mir wurde gesagt, dass er während seines Streams heute 'geswattet' wurde. Ich fühle mich echt schlecht deswegen. Da draußen gibt es so viele schlechte Menschen. Der Bursch ist nur zwölf Jahre alt, derjenige, der das getan hat, soll in einer Zelle verrotten", schrieb er auf Twitter.

28-Jähriger vergangenes Jahr erschossen

In einem Interview mit ABC sagte der Zwölfjährige, dass das die "erschreckendste Erfahrung" in seinem Leben war. Glücklicherweise kam bei dem "Swatting"-Vorfall niemand zu Schaden. Im vergangen Jahr wurde ein 28-Jähriger bei solch einer Aktion erschossen. Ein erboster "Call of Duty"-Spieler hatte nach einer verlorenen Partie die Polizei zu einem Haus eines Unbekannten geschickt, der daraufhin getötet wurde.

Der Stream nach dem Zwischenfall von dem Zwölfjährigen.
Rolly ranchers

"Ich werde weitermachen"

Varady will übrigens weitermachen. Er sagte in seinem nächsten Stream, dass er seine Tätigkeit fortsetzen werde. "Mir ist es egal, wenn jemand mein Haus erneut 'swattet'. Ich werde mit diesem Kanal einfach weitermachen", sagte der Zwölfjährige in seinem neuen Stream. (dk, 22.2.2018)