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Nicht für Kochen und Heizen wurde im Vorjahr mehr Gas verbraucht, der Energieträger wurde 2017 auch zur Erzeugung von Strom wieder vermehrt eingesetzt, oft in einer Art Feuerwehraktion, um die Netze bei einer Windflaute stabil zu halten.

Foto: dpa/pleul

Wien – Der Energieträger Gas hat 2017 in Österreich eine Renaissance erlebt. Der Gasverbrauch durch Endkunden ist nach Angaben der Regulierungsbehörde E-Control im Berichtsjahr um 8,3 Prozent auf 95.200 Gigawattstunden (GWh) gestiegen, obwohl es 2016 aufgrund des Schaltjahres einen Tag mehr gegeben hat. Im Mehrverbrauch spiegelten sich einerseits die tieferen Temperaturen im Jänner und Februar des Vorjahres, andererseits der Konjunkturaufschwung wider.

Gas wurde im Vorjahr aber auch wieder verstärkt für die Stromerzeugung eingesetzt. So verzeichnete etwa das Verbund-Gaskraftwerk Mellach bei Graz deutlich mehr Einsatzstunden als 2016. Gaskraftwerke wurden im vergangenen Jahr auch verstärkt im Sommer zur Stabilisierung der Netze herangezogen, dienten aber auch als Backup für den Netzbetreiber Tennet im Süden Deutschlands.

Weniger Wasserkraft, mehr Windkraft

Ebenfalls gestiegen ist der Stromverbrauch. Mit 71.100 Gigawattstunden (GWh) wurden 2017 um 1.000 GWh mehr verbraucht, das entspricht einer Zunahme um 1,4 Prozent. Dabei gab es im Stromerzeugungsportfolio eine Umschichtung. Während die Stromerzeugung aus Wasserkraft im Gesamtjahr 2017 um 1,9 Prozent auf 38.500 GWh zurückging, wurden Wärmekraftwerke (mit Stromauskopplung) um 13,6 Prozent oder 2.300 GWh mehr eingesetzt als im Jahr davor. Windkraftwerke produzierten um 24,7 Prozent oder 1.300 GWh mehr Strom als 2016.

Weiter gestiegen sind im Berichtszeitraum die Stromimporte nach Österreich, und zwar um 3.000 GWh oder 11,4 Prozent auf 29.400 GWh. Noch deutlicher haben sich aber die Exporte erhöht (plus 18,8 Prozent auf 22.800 GWh), sodass unterm Strich im Vorjahr netto um 600 GWh weniger importiert wurden als 2016. (Günther Strobl, 22.2.2018)