Wien – Das "Südwind-Magazin" trotzt dem vom Außenministerium verhängten Förderstopp. Dank einem "AbonnentInnen-Zuwachs von 30 Prozent" und einer "adaptierten Erscheinungsform für 2018" – u.a. weniger Printausgaben – habe das Magazin für Entwicklungspolitik "einen sicheren Weg gefunden weiterzumachen", hieß es am Donnerstag in einer Aussendung.

"Das vergangene Jahr war eine riesige Herausforderung für das Südwind-Magazin", sagte Chefredakteur Richard Solder der Aussendung zufolge. Durch die Unterstützung der Leser bleibe das Magazin aber "ein aktiver Teil der österreichischen Medienlandschaft". Die Abonnentenzahlen seien 2017 von 4.000 auf 5.500 gestiegen, teilte Solder auf Nachfrage mit.

Im Dezember 2016 hatte die dem Außenministerium unterstellte Austrian Development Agency (ADA) überraschend einen Förderstopp für das Magazin verkündet, das für seine umfassende Berichterstattung über entwicklungspolitische Themen und ansonsten wenig beachtete Weltgegenden bekannt ist. Begründet wurde das Ende der Förderungen vonseiten der ADA mit dem EU-Beihilfenrecht und möglichen Wettbewerbsverzerrungen, was in der entwicklungspolitisch interessierten Community für Kopfschütteln sorgte.

Auch der Vertreter der EU-Kommission in Österreich, Jörg Wojahn, fand die Begründung haltlos. Es bestehe kein Zusammenhang zwischen staatlichen Förderentscheidungen und dem EU-Beihilferecht. Die Verantwortung liege allein bei der Republik Österreich. Bemühungen um eine Aufhebung der Entscheidung, für die der damalige Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) verantwortlich gemacht wurde, blieben aber dennoch erfolglos. (APA)