Mit einem Logo-Löwen wird der schwedische Elch abgewehrt.

Foto: Lebenswertes Lustenau

Lustenau – Ein freundlicher Löwe als Logo, dem Lustenauer Gemeindewappen nachempfunden, soll den schwedischen Elch abwehren. Der Löwe stehe für Unabhängigkeit, Mut, Fleiß und Humor, sagt Wolfgang Verocai von der Initiative "Lebenswertes Lustenau".

Das Löwenbild zeigt Wirkung: 3000 Lustenauerinnen und Lustenauer fordern mit der Initiative eine Volksabstimmung über die Ansiedlung von Ikea im Gewerbegebiet der Marktgemeinde. Die Unterstützungserklärungen wurden innerhalb weniger Wochen gesammelt.

Ikea sucht seit Jahren einen geeigneten Standort in Vorarlberg. Bisher hat es der schwedische Konzern nur bis Innsbruck geschafft. Vorarlberger Fans der Billigmöbel müssen nach St. Gallen (Schweiz) oder Ulm (Deutschland) ausweichen.

Gegen die Stimmen von Grünen und FPÖ hat die Lustenauer Gemeindevertretung im Vorjahr für den Verkauf eines gemeindeeigenen Grundstücks an Ikea gestimmt. Der Raumplanungsbeirat des Landes gab mit knapper Mehrheit von einer Stimme grünes Licht für das Projekt.

Verkehrszunahme befürchtet

Im Dezember des Vorjahres schlug die Bürgerinitiative "Lebenswertes Lustenau" eine Volksabstimmung vor. Die notwendigen 1800 Unterstützungserklärungen wurden mit bisher 3000 Unterschriften weit übertroffen.

Hauptargument der Initiative gegen Ikea ist die zusätzliche Verkehrsbelastung der vom Transitverkehr in die Schweiz geplagten Gemeinde. Zudem würde man sich die Ansiedlung eines arbeitsplatzintensiven Betriebs wünschen. Ikea bringe nur 120 Arbeitsplätze, das sei zu wenig für 25.000 Quadratmeter Grundfläche.

Der Konzern werde die Erfüllung des Kaufvertrags, der einige aufschiebende Bedingungen enthält, von einer kundenfreundlichen Verkehrslösung abhängig machen, heißt es aus Vösendorf.

Die Volksabstimmung über die Frage ""Soll die Marktgemeinde Lustenau Ikea durch entsprechende Flächenwidmung trotz zu erwartendem Mehrverkehr ansiedeln?" wird laut Bürgermeister Kurt Fischer (VP) Mitte Mai stattfinden. Dazu wollen Gemeinde und Initiative umfassend informieren. Fischer will sich in der Informationspolitik an den Schweizer Nachbarn orientieren. Dort werden vor Plebisziten Pro- und Kontra-Informationen verschickt.

Ikea-Sprecherin Barbara Riedl zur Volksabstimmung: "Bevor wir darüber nachdenken, ob diese auf uns Einfluss hat oder nicht, müssen wir auf das Ergebnis warten und wie die Gemeinde darauf reagiert. Denn die Volksabstimmung zielt ab auf die Frage, ob die Gemeinde den Standort widmen soll oder nicht. Und das lag und liegt nie in der Hand von Ikea." In der Zwischenzeit untersuche man – wie geplant – die Machbarkeit einer Etablierung. (Jutta Berger, 22.2.2018)