Linz/Aistersheim – Es bleibt dabei: Der rechte Kongress "Verteidiger Europas" findet trotz Versuchen, ihn zu verhindern, am 3. März im Wasserschloss Aistersheim im Bezirk Grieskirchen in Oberösterreich statt. Eine Gegen-Demonstration des nach eigenen Angaben von 60 Organisationen unterstützten Bündnisses "Linz gegen Rechts" auch. Das bekräftigten beide Seiten am Freitag.

Zuletzt waren von den Gegnern Bedenken geäußert worden, das in privatem Besitz befindliche Wasserschloss sei ein "Risikogebäude", weil baufällig und deshalb müsste der Kongress aus Sicherheitsgründen untersagt werden. Sowohl das über den Kongress berichtende Medium "Info Direkt", dessen Verlag auch Veranstalter ist, als auch das Bündnis "Linz gegen Rechts" gaben aber zuletzt an, dass der Zustand des Gebäudes keinen Einwand gegen die Abhaltung des Kongresses biete. Das bestätigte auf APA-Nachfrage auch der Bürgermeister der 892 Einwohner zählenden Gemeinde Rudolf Riener (ÖVP) nach einer Begehung durch Fachleute.

"Größter rechtsextreme Event"

Der Kongress will somit am 3. März seinen Teilnehmern die Möglichkeit bieten, "an einem hochkarätigen Vortragsprogramm teilzunehmen, auf der patriotischen Messe mit den unterschiedlichsten Ausstellern aus Kunst, Bildung, Politik und Publizistik in Kontakt zu treten und sich untereinander zu vernetzen." Die Gegner bezeichnen die Veranstaltung als das "größte rechtsextreme Event seiner Art im deutschsprachigen Raum". Unter den angekündigten Referenten und Teilnehmern sehen sie nicht nur Rechtsextreme sowie Personen mit Bezug zur FPÖ, sondern auch Verschwörungstheoretiker und solche mit Umsturzbestrebungen, die auch unter Beobachtung des deutschen Verfassungsschutzes stünden. Angesagt ist unter anderem der Grazer Vizebürgermeister Mario Eustacchio (FPÖ).

Der Kongress ist eine Neuauflage einer ähnlichen, ebenfalls von Protesten begleiteten Veranstaltung im Jahr 2016 in Linz. Damals ist der heutige Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) als Redner aufgetreten, der Salzburger Weihbischof Andreas Laun hatte in letzter Minute sein Kommen abgesagt. (APA, 23.2.2018)