Drei Bewerber waren in der Endauswahl, einer verdiente sich das Stipendium – von links: Martina Mader (Ottakringer Getränke AG), Marlies Buxbaum (BZD Dorotheergasse), Stipendiat Ihor Nepyyvoda, Georg Droschl (PmOne Analytics) und Verena Novak (Controller-Institut).

Foto: Regine Hendrich

Daten gelten als das Gold des 21. Jahrhunderts. Aber die bloße Menge bringt bekanntlich nicht den Gewinn. Es geht um das "Kristallisieren" der jeweils für neue Produkte, Geschäftsfelder oder -modelle benötigten Informationen. Im besten Fall auch vorhersagend.

In der Lage, solcherart Wettbewerbsvorteile für das Unternehmen zu generieren, ist der sogenannte Business Data Scientist. Er oder sie bedient sich dazu Analysetools, die aus unübersichtlichen Datenmengen wertvolle Informationen destillieren. Ein Lehrgang am Controller-Institut in Wien vermittelt die nötigen Fertigkeiten. In insgesamt neun Tagen lernen Teilnehmer und Teilnehmerinnen, Projekte im Big-Data-Umfeld zu konzipieren, umzusetzen und erfolgreich zu managen.

Der Ablauf

DER STANDARD leistet finanzielle Starthilfe und vergibt ein Vollstipendium im Wert von 4450 Euro für einen Teilnehmer. Drei Bewerber kamen in die engere Auswahl und wurden zum Hearing ins Controller-Institut eingeladen. Dort hatten sie sich einigen Fragen einer vierköpfigen Expertenjury zu stellen. Teil der Jury waren Verena Novak (Programmmanagerin, Controller-Institut), Georg Droschl (Principal Consultant, pmOne Analytics) und Martina Mader (Personalchefin der Ottakringer AG).

Vorsitzende des Stipendienbeirats ist Marlies Buxbaum, Geschäftsführerin des Beraterzentrums Dorotheergasse. Sie begleitet den STANDARD in dieser Funktion seit mehr als zehn Jahren, stellt jeweils Expertinnen und Experten für die gemeinsam mit Weiterbildungsinstitutionen vergebenen Stipendien zusammen und führt durch das Assessment.

Dabei schöpft sie aus ihrer Erfahrung im Topmanagement (etwa KTM und Aichelin) ebenso wie aus ihrer Tätigkeit als Beraterin.

Der Gewinner

Durchsetzen konnte sich in der Endauswahl für das aktuelle Stipendium schließlich Ihor Nepyyvoda, der derzeit als Controller bei Vestas Österreich tätig ist. Der 37-Jährige hat in der Ukraine Volkswirtschaft studiert und an der freien Universität Berlin Osteuropastudien.

Durch einen Lehrgang am Wifi Wien gelangte er zum Controlling. "Ich konnte mich beruflich umorientieren." Beim größten europäischen Hersteller von Windkraftanlagen Vestas ist er aktuell als Servicecontroller in Wien tätig. "Das bedeutet, dass ich schon jetzt indirekt mit Big Data konfrontiert bin und meine Grenzen für die Datenanalyse, deren Tools und Anwendungen erkennen konnte", begründet Nepyyvoda seine Bewerbung für den Lehrgang.

Die umfangreiche Menge unstrukturierter Daten werde immer gewaltiger – und die Unternehmen, die sie für sich nutzen können, seien künftig die Gewinner, ist Nepyyvoda überzeugt. Seine Firma ziehe derzeit den Aufbau einer speziellen Abteilung in Erwägung.

Was ihn freut, enttäuscht naturgemäß die vielen anderen qualifizierten Bewerber. Vorsitzende Buxbaum schafft es aber immer mit großer Verbindlichkeit, weiterzuhelfen, bietet Rat und Gespräch, sucht mögliche Alternativen, wenn es ad hoc um Weiterbildung gehen soll.

Weitere Stipendien

Für Interessierte: Vergeben werden dieses Jahr außerdem noch Stipendien für Interkulturelle Kompetenz an der Donau-Universität-Krems und für General Management (MBA) an der Technischen Uni Wien. (lib, 23.2.2018)