Tirol wählt am Sonntag einen neuen Landtag. Dem ging in den vergangenen Wochen ein fader Wahlkampf ohne wirkliche Aufreger voran. Und genau das tut in Zeiten wie diesen so gut. Allein die FPÖ erfüllte ihre Problemkind-Rolle wieder mit Bravour und bescherte dem beschaulichen Provinzpolittheater mit jenseitigen Trommlerinszenierungen, dem Firmen-Plakat-Gate sowie dem ORF-Skandal, für den sie ausnahmsweise nichts konnte, internationale Schlagzeilen.

Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) machte bei seiner Abschlusskundgebung mit ungewohnt deutlichen Worten klar, dass in seiner Regierung "kein Platz für Spinner" sei – egal, ob diese vom linken oder vom rechten Rand kommen. Wer in Tirol am linken Rand rumspinnt, bleibt offen. Platters bisheriger Regierungspartner, die Grünen, dürften wohl kaum damit gemeint sein.

Aber wem die Breitseite nach rechts galt, ist klar: Markus Abwerzgers Freiheitlichen, die im Windschatten der Bundesregierung seit Wochen versuchen, sich auch in Tirol als Koalitionspartner anzudienen. Doch es ist ein offenes Geheimnis, dass der ÖAABler Platter – im Gegensatz zum ÖVP-Wirtschaftsflügel, der eine Neuauflage von Schwarz-Grün ablehnt – nicht mit Abwerzgers FPÖ will.

Bleibt die SPÖ mit Elisabeth Blanik als Alternative. Die Lienzer Bürgermeisterin verkörpert den Wohlfühlwahlkampf und ist damit wohl genau das, was Platter sucht. (Steffen Arora, 23.2.2018)