St. Stefan im Rosental – Drei Tote – das ist die blutige Bilanz eines Familiendramas, das sich am Samstag in St. Stefan im Rosental abgespielt hat. Ein 51 Jahre alter Mann ging laut der Polizei auf seine Familie los. Sein Bruder und seine Schwester wurden getötet, die Mutter schwer verletzt. Anschließend beging der Täter Suizid. Die Meldung der Polizei, dass auch die Mutter gestorben wäre, wurde später zurückgezogen.

Die schwer verletzte Mutter wurde ins Landeskrankenhaus nach Graz eingeliefert. Sie wurde in der Nacht notoperiert und war Sonntag noch nicht außer Lebensgefahr. An eine Befragung der Frau war nach wie vor nicht zu denken, erklärte Polizeisprecherin Madeleine Heinrich auf APA-Anfrage.

ORF-Lokalaugenschein am Tatort.
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Die Bluttat ereignete sich gegen Mittag auf dem Bauernhof der Familie in der Ortschaft Dollrath. Zuerst war von einem Todesopfer und zwei Schwerverletzten die Rede, doch schon bald stellte sich heraus, dass nur die 75 Jahre alte Mutter des Mannes überlebt hatte. Gefunden wurden die Opfer vom Neffen des Täters, er wollte mit einem seiner Onkel einkaufen gehen und war deshalb zu dem Gehöft gefahren. Der Mann fand die Opfer und fuhr sofort zur Polizeiinspektion, um Alarm zu schlagen.

Motiv noch unklar

Der Täter war vorerst verschwunden, die Polizei löste sofort einen Großalarm aus. Die Cobra rückte aus, ein Hubschrauber kreiste über dem Gebiet, auch eine Suchhundestaffel wurde eingesetzt. Da sich auf dem Hof auch Jagdwaffen befanden, war vorerst unklar, ob der Täter nicht bewaffnet auf der Flucht sei, die Gegend wurde großräumig abgesperrt. Zwei Stunden nach Beginn des Polizeieinsatzes wurde der Täter gefunden, er hatte sich in einem Nebengebäude erhängt. Waffe wurde bei ihm keine gefunden.

Im Mittelpunkt weiterer Erhebungen wird die Frage nach dem Motiv stehen. Dass es ein Familienzwist war, stand außer Frage, es dürfte bereits mehrfach Auseinandersetzungen gegeben haben. Ob aber tatsächlich ein Streit um das Erbe der Auslöser war, ließ sich laut Heinrich am Sonntag noch nicht sagen. Medienberichten zufolge soll der 51-Jährige zudem psychische Probleme gehabt haben. Klarheit könnte in den nächsten Tagen die Befragung der Angehörigen bringen. (APA, 24.2.2018)