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Ein Mitarbeiter der Spurensicherung geht am 15. April 2017 über das Dach einer Flüchtlingsunterkunft in Artern in Thüringen. Unbekannte hatten dort einen Brandanschlag verübt.

Foto: dpa-Zentralbild/WichmannTV

Berlin – Im Jahr 2017 hat es in Deutschland offiziellen Angaben zufolge 2.219 Angriffe auf Flüchtlinge und ihre Unterkünfte gegeben. Damit sei die Zahl der Attacken gegenüber dem Jahr 2016 deutlich zurückgegangen, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwochausgaben) im Voraus unter Berufung auf eine Antwort des deutschen Innenministeriums auf eine Parlamentsanfrage der Linkspartei.

2017 wurden demnach 1906 Angriffe auf Flüchtlinge und 313 Anschläge und Überfälle auf Unterkünfte gezählt. Mehr als 300 Menschen seien dabei verletzt worden. Im Jahr zuvor waren es insgesamt mehr als 3.500 Angriffe. Zu den Delikten zählten dem Bericht zufolge gefährliche Körperverletzung, Sachbeschädigung, Beleidigung, Volksverhetzung, Hausfriedensbruch, schwere Brandstiftung und Sprengstoffexplosionen. Die Bundesregierung verurteilte die Angriffe.

Die Linken-Abgeordnete Ulla Jelpke, die die Anfrage an die Regierung gestellt hatte, gab AfD und Union eine Mitverantwortung. "Mehr als 2.000 rechte und rassistische Angriffe gegen Geflüchtete im Jahr 2017 sind Ausdruck einer aggressiven Stimmung im Land, die von der AfD und anderen Gruppierungen der extremen Rechten täglich befördert wird", sagte Jelpke den Funke-Zeitungen. Ermutigt würden die Täter nicht nur durch das Gerede seitens AfD und Pegida von Bürgerkrieg und "Umvolkung", sondern auch durch "die rassistische Stimmungsmache der Unionsparteien, die keine Gelegenheit auslassen, Verschärfungen im Umgang mit Flüchtlingen zu fordern". (APA, 28.2.2018)