Der Nokia E90 Communicator war der letzte seiner Art.

Foto: Nokia

Als HMD Global im Vorjahr eine Neuauflage des Nokia 3310 enthüllte, hielt dies so mancher Beobachter noch für einen Scherz. Ein Mobiltelefon, dessen Ausstattung weitgehend jener des Originals vom Anfang der 2000er-Jahre entspricht, das passte so gar nicht in die Zeit der immer größer und schneller werdenden Smartphones. Doch der Erfolg gibt dem Hersteller recht, das Nokia 3310 stieß auf großes Interesse unter den Konsumenten.

Nachgelegt

Also tat HMD Global, was man in so einer Situation eben tut: Mit dem Nokia 8110 wurde vor kurzem eine weitere Neuauflage eines legendären Nokia-Geräts veröffentlicht – der aus dem Film Matrix bekannten "Banane" mit seiner unverwechselbaren Krümmung. Das Interessante daran: In diesem Fall hat HMD Global die Innereien aktualisiert, es gibt also sowohl aktuelle Hard- als auch Software. Das eröffnet wiederum neue Möglichkeiten für die Zukunft – und bringt so manchen Kommentator auf interessante Gedanken.

Communicator

Es sei Zeit für eine Neuauflage des Nokia Communicators, wendet sich "Engadget" in einem aktuellen Artikel an HMD Global. Während man mit dem Nokia 3310 recht wenig anfangen kann, sei der Communicator ein zu Unrecht in der Versenkung verschwundenes Konzept, das auch heute noch eine Berechtigung jenseits der Minimalansprüche an ein Mobiltelefon hat.

Nische

Als Business-Gerät mit seiner ausfahrbaren Tastatur hatte der Communicator viele eingeschworene Fans. Mittlerweile sind Hardwaretastaturen bei Smartphones zwar aus der Mode gekommen, dass sie gewisse Vorteile bergen, ist aber unbestritten. Mit einer aktuellen Softwareausstattung und einem Fokus auf die Bedürfnisse von Geschäftskunden könnte Nokia hier so eine durchaus interessante Nische belegen.

Geschichte

Der letzte Communicator ist übrigens im Jahr 2007 erschienen – und damit im selben Jahr, in dem das erste iPhone auf den Markt kam. Und damit wurde er auch nicht zuletzt Opfer des Umbruchs in der Mobiltelefonwelt, versuchte Nokia doch dem Ansturm von Apple – und bald danach Android – Paroli zu bieten, womit man allerdings auf ganzer Linie scheitern sollte. Sowohl Eigenentwicklungen wie das Linux-basierte Maemo / Meego als auch der Fokus auf Windows Phone konnten den Abstieg des finnischen Mobiltelefonherstellers nicht mehr aufhalten. (red, 12.3.2018)