Bei Olympia holten Gruber und Denifl in der Staffel mit Mario Seidl und Lukas Klapfer Bronze.

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In Lahti standen Gruber und Denifl in der Mitte.

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Lahti – Ein fulminanter Antritt von Bernhard Gruber hat am Samstag im Teamsprint von Lahti den ersten Weltcup-Saisonsieg für Österreichs Nordische Kombinierer ermöglicht. Gruber schloss nach der Übergabe von Wilhelm Denifl auf dem letzten Kilometer eine große Lücke zum Führungsduo und gewann im Zielsprint vor Jan Schmid/Jörgen Graabak (NOR/+0,8 Sek.) und Eero Hirvonen/Ilkka Herola (FIN/2,1).

Auch das zweite, nach dem Springen führende ÖSV-Duo Franz-Josef Rehrl und Lukas Greiderer (30,3) überzeugte am WM-Schauplatz von 2017 mit Rang vier. Die favorisierten Olympia-Dominatoren aus Deutschland kamen dagegen mit großem Rückstand nicht über die Ränge fünf und sechs hinaus.

Die Top vier waren lange Zeit gemeinsam unterwegs, nach rund 12 von 15 Kilometern rissen die österreichischen Duos aber ab. Mit einem Kraftakt kämpfte sich Gruber auf der Schlussrunde zu Graabak und Herola heran und bezwang seine Kontrahenten im Zielsprint.

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35 Jahre und kein bisschen müde.
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Der 35-jährige Gruber und der noch zwei Jahre ältere Denifl feierten im ersten Bewerb nach Olympia von Platz vier nach dem Springen aus einen nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg. "Normalerweise bin ich auf der Schlussrunde immer gestresst, aber heute habe ich sie wirklich genossen. Ich konnte Vollgas geben und hart attackieren. Das war sehr gut für das Selbstvertrauen", betonte Gruber. "Ich fühle mich derzeit recht gut, ich kann über längere Strecken ein hohes Tempo gehen und ziemlich gut sprinten. Auf der Zielgeraden habe ich es nur mehr tuschen lassen", sagte der Team-Bronzemedaillengewinner von Pyeongchang, der in den Olympia-Einzelbewerben (20./21.) leer ausgegangen war. Er habe aber auch vom Topmaterial und dem Sturz des Finnen Ilkka Herola am Ende des Schlussanstieges profitiert, so Gruber, der bereits am Sonntag im Einzelbewerb die nächste Möglichkeit hat, seine Topform auszuspielen.

ÖSV-Cheftrainer Christoph Eugen freute nicht nur der Sieg, sondern auch die starke Leistung seines zweiten Teams. "Das war fantastisch, ich habe nach dem Springen nicht damit gerechnet, dass wir um den Sieg mitlaufen können. Ich bin sehr überwältigt, heute hatten wir wieder einmal super Material, aber auch der Kampfgeist war sehr beeindruckend. Das war schön zum Zuschauen", sagte Eugen. (APA, red, 3.3.2018)

Teamsprint (Springen Großschanze, 2 x 7,5 km Langlauf):

1. Wilhelm Denifl/Bernhard Gruber (AUT) 32:30,6 Min. (4 nach dem Springen/1. im Langlauf) – 2. Jan Schmid/Jörgen Graabak (NOR) + 0,8 Sek. (2./3.) – 3. Eero Hirvonen/Ilkka Herola (FIN) 2,1 (3./2.) – 4. Franz-Josef Rehrl/Lukas Greiderer (AUT) 30,3 (1./10.) – 5. Johannes Rydzek/Fabian Rießle (GER) 1:22,9 (7./9.) – 6. Eric Frenzel/Vinzenz Geiger (GER) 1:37,9 (10./7.)

Nationencup:

1. Norwegen 3.822 – 2. Deutschland 3.367 – 3. Japan 2.011 – 4. Österreich 1.845