Wien – Die Wahl in Kärnten ist geschlagen, und die SPÖ konnte mit knapp 48 Prozent der Stimmen einen deutlichen Erfolg verbuchen. Die unten stehende Grafik zeigt die Ergebnisse der Sora-Wählerstromanalyse zu den Wählerbewegungen zwischen den Kärntner Landtagswahlen 2013 und 2018.

Die wichtigsten Bewegungen im Überblick:

  • Gemäß der Analyse konnte die SPÖ 80 Prozent oder etwa 97.000 ihrer Wähler von 2013 auch bei dieser Wahl wieder überzeugen. Zuwächse kamen vor allem aus der Grün-Wählerschaft: Geschätzte 13.000 Grün-Wähler – etwa ein Drittel dieser Gruppe – wechselten von dort zur SPÖ. Gewinne vom (17.000) und Verluste an (14.000) das Lager der Nichtwähler halten sich in etwa die Waage.
  • Der FPÖ blieben geschätzte 74 Prozent oder 40.000 der Wähler der FPK von 2013 treu. Von dieser Gruppe wurden wohl etwa 17 Prozent (9.000) bei dieser Wahl zu Nichtwählern. Die größten Ströme zur FPÖ kamen vor allem von ehemaligen Team-Stronach- und BZÖ-Wählern (jeweils 11.000 und etwa 7.000).
  • Die ÖVP konnte etwa 67 Prozent oder 31.000 ihrer Wähler von 2013 behalten. Von und zur ÖVP laufen von den anderen Gruppierungen nur kleinere Ströme.
  • Nur etwa 18 Prozent (7.000) der ehemaligen Grünen-Wähler entschieden sich wieder für die Partei. Etwa ein Drittel ihrer Wählerschaft verloren die Grünen jeweils an die SPÖ und an das Lager der Nichtwähler (13.000 beziehungsweise 14.000).
  • Etwa ein Drittel (12.000) der ehemaligen Team-Stronach-Wähler wählten das Team Kärnten, das aus der Partei hervorging. Ein weiteres knappes Drittel (11.000) wanderte zur FPÖ ab.

Bewegungen im Vergleich zur Nationalratswahl 2017

Aufgrund der zeitlichen Nähe ist auch der Vergleich mit dem Kärntner Landesergebnis der Nationalratswahl 2017 interessant. Auf der linken Seite der folgenden Grafik findet sich das Kärntner Teilergebnis vom Herbst.

Auffällig sind an dieser Analyse ein paar wenige größere Bewegungen:

  • Die SPÖ wählten nach dieser Schätzung 87 Prozent (87.000) ihrer Wähler der Nationalratswahl 2017 wieder. Dazu kamen aber wohl viele, die bei der Nationalratswahl ihre Stimme der ÖVP gegeben hatten: Geschätzt 29 Prozent dieser Gruppe (27.000) wählten auf Landesebene die SPÖ.
  • Die FPÖ behielt etwa 54 Prozent oder 58.000 ihrer Kärntner Wähler der Nationalratswahl. Geschätzt 30 Prozent dieser Gruppe (32.000) gingen nicht mehr zur Wahl.
  • Die ÖVP verlor im Vergleich zur Nationalratswahl nicht nur viele ihrer Wähler an die SPÖ, sondern auch etwa 20 Prozent oder 19.000 an die Gruppe der Nichtwähler.
Staatswissenschafter Laurenz Ennser-Jedenastik erklärt, wie eine Wählerstromanalyse (für eine bundesweite Wahl) errechnet wird.
DER STANDARD

(Sebastian Kienzl, 4.3.2018)