Drei Mal pro Woche, dann aber in bester Bioqualität, lautet die Empfehlung von Ernährungswissenschaftern.

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"Weniger ist mehr" ist das Fazit eines Reports zum Thema Fleischkonsum, den Greenpeace publiziert hat. "Was wir essen, macht unseren Planeten krank." "Innerhalb von nicht einmal 50 Jahren hat sich die weltweite Anzahl an geschlachteten Hühnern, Schweinen und Rindern mehr als verdreifacht", ergänzte deren Landwirtschaftssprecher Sebastian Theissing-Matei.

"Gemäß der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung sollten wir, um gesund zu bleiben, nicht mehr als drei Portionen von je 100 bis 150 Gramm Fleisch pro Woche konsumieren. Die Österreicherinnen und Österreicher essen im Schnitt rund 1,2 Kilo Fleisch pro Woche – also etwa das Dreifache. Dabei ist ungesunde Ernährung – zu viel Fleisch, Fett und Zucker – einer der Hauptgründe für frühzeitige Todesfälle", ergänzte der Sprecher der Umweltschutzorganisation in einem Statement. "2016 war (falsche) Ernährung weltweit für zehn Millionen Todesfälle verantwortlich, während das Rauchen im selben Jahr 'nur' sieben Millionen Todesfälle verursachte", heißt es dazu unter Berufung auf die in der Fachzeitschrift "The Lancet" publizierte Studie "The Global Burden of Disease Study (GBD)"

Fördert Klimawandel

Drastische Zahlen liefert "Weniger ist mehr" auch zum Beitrag des Fleischkonsums beim Klimawandel. "Unser Ernährungssystem sowie landwirtschaftsbezogene Landnutzungsänderungen verursachen derzeit rund ein Viertel aller für den Klimawandel verantwortlichen Treibhausgasemissionen", schrieb die NGO unter Verweis auf den Sachstandsbericht des UNO-Weltklimarats IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) von 2014. Der Anteil der Nutztierhaltung inklusive Landnutzungsänderung beträgt dabei 14 Prozent, was vergleichbar mit den Emissionen des gesamten Transportwesens wäre.

Greenpeace geht davon aus, dass die Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft voraussichtlich "weiter ansteigen – sowohl in relativen als auch in absoluten Werten – und bis 2050 einen Anteil von 52 Prozent an den weltweiten Emissionen erreicht haben", lautet die düstere Prognose.

Problem Billigstfleisch

Für Greenpeace sei es zudem auch wichtig, dass Nutztierhalter ein faires Einkommen erhalten und dadurch hohe Standards aufrechterhalten können, wobei hier die NGO vor allem die Politik gefordert sieht. "Fördermittel müssen in erster Linie regional wirtschaftenden Betrieben zugutekommen, die über dem gesetzlichen Mindeststandard produzieren. Außerdem sollte die öffentliche Beschaffung auf den Einkauf von Billigstfleisch unbekannter Herkunft verzichten und stattdessen auf höhere Qualität, am besten Bio, setzen", sagte Theissing-Matei.

Unter dem Strich würden die Daten des Reports eindeutig zeigen, dass eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung und ein gesunder Planet Hand in Hand gehen. "Wer weniger, dafür aber besseres – im Idealfall biologisches – Fleisch isst, erweist nicht nur der Erde, sondern auch der eigenen Gesundheit einen großen Dienst", lautet der Ansatz des NGO-Sprechers. Greenpeace empfiehlt jedenfalls eine ausgewogene Ernährung, deren Fleischanteil etwa 300 Gramm, also ein Viertel des jetzigen Durchschnittsverbrauchs, pro Woche ausmachen kann. (APA, 5.3.2018)