Wer es übertreibt, fasst künftig eine 15-tägige Sperre aus oder wird komplett vom Spielbetrieb ausgeschlossen.

Foto: Ubisoft

Nach einem holprigen Start entwickelt sich "Rainbow Six: Siege" (R6S) zu einem immer beliebter werdenden E-Sports-Titel. Doch wie bei vielen kompetitiven Multiplayer-Games sorgen auch hier immer wieder Mitspieler mit massiven Verbalattacken auf andere Teilnehmer für schlechte Stimmung.

Die Entwickler von Ubisoft wollen nun stärker durchgreifen. Sie haben ein neues System vorgestellt, das temporäre Sperren und komplette Ausschlüsse für "giftiges" Verhalten vorsieht. Die Reaktion der Community fiel jedoch nicht nur positiv aus.

Bis zu 15 Tage oder Perma-Ban

"Jeder Sprachgebrauch oder Inhalt, der als illegal, gefährlich, bedrohend, obszön, herabwürdigend, hasserfüllt, rassistisch, sexistisch ist oder als Belästigung eingestuft werden kann, ist verboten", so die neue Grundregel für die Ingame-Kommunikation bei "R6S", die den Moderatoren freilich einigen Interpretationsspielraum einräumt. Es gibt insgesamt vier Level an möglichen Bestrafungen, abhängig davon, wie schwer das Vergehen bewertet wird und ob es sich um eine Wiederholungstat handelt. Entschieden werden soll immer für den jeweiligen Einzelfall.

Für "leichte" Verstöße will man künftig eine zweitägige Sperre des Spielerkontos aussprechen. Für schwerere Hasstiraden und andere Verfehlungen gibt es auch noch zeitliche Ausschlüsse für sieben und 15 Tage. In extremen Fällen und bei notorischen "Flamern" folgt ein endgültiger Bann.

"Trashtalk" bis zu gewissem Grad akzeptiert

Mittels Popup-Fenster sollen Betroffene informiert werden, wenn sie aufgrund ihrer Kommunikation bestraft wurden. Zudem wird eine Sperre auch per globaler Nachricht in Form von "Username has been banned für toxicity" ("Spieler X wurde wegen beleidigendem Verhalten gesperrt") kundgetan.

Die Entwickler verstehen diese Maßnahmen nur als "ersten Schritt" gegen Hass und Beleidigungen in "Siege". Weitere Ankündigungen sollen folgen. In Reaktionen auf Reddit hält man fest, dass man einen gewissen Grad an "Trashtalk" in einem Multiplayergame als vertretbar erachtet und auch das Wort "fuck" nicht verboten werde.

Auf die Frage, ob es ein automatisches Monitoring für bestimmte Begriffe geben werde, antwortet man ausweichend. Man erklärt, dass man bei der Verfolgung von problematischem Verhalten nicht zwingend auf Meldungen von Nutzern angewiesen sei, diese aber helfen können, schneller zu reagieren.

Thread-Sperre wegen wütender Reaktionen

Die Ankündigung hat allerdings nicht nur zu zahlreichen Fragen geführt, sondern auch eine Reihe verärgerter Reaktionen hervorgerufen. Einige Spieler beklagten sich wortstark über "Zensur" und "politische Korrektheit". Letztlich entschieden sich die Betreiber dazu, den Thread zu sperren und nur dann freizugeben, wenn man "konstante Aufmerksamkeit" durch Moderatoren gewährleisten kann. (red, 06.03.2018)