Wien/Klagenfurt – Peter Kaiser freut sich nun uneingeschränkt. Seit Montag ist klar, dass die Briefwahlstimmen seiner SPÖ ein 18. Mandat im Kärntner Landtag mit 36 Sitzen bringen. Dieses sei "Gold wert", sagte der Landeshauptmann nach einer Gremiensitzung am Dienstag: Absprachen gegen die SPÖ seien nun unmöglich, genauso Misstrauensanträge gegen sie – und für die Roten springt ein zusätzlicher Sitz im Bundesrat heraus.
Die Wahlkampfstrategie, mit Gelassenheit zu agieren, sei fast zu 100 Prozent aufgegangen, statt Plakaten habe es kreative Ideen gegeben, eine "geile Social-Media-Performance" und unzählige Hausbesuche. Ab kommender Woche will die SPÖ Sondierungsgespräche für eine Koalition führen: Am Montag mit der FPÖ, am Mittwoch mit der ÖVP und am Donnerstag mit Gerhard Köfers Team Kärnten. Am 17. März wird dann in einer Vorstandssitzung entschieden, mit wem Koalitionsverhandlungen geführt werden.
Darmann will "Koalition der Sieger"
Kaisers Verhandlungspartner auf FPÖ-Seite wird Parteichef Gernot Darmann sein. Er habe in einer Gremiensitzung das alleinige Verhandlungspouvoir erhalten, auch sein Team werde er selbst auswählen, sagte Darmann. Er will eine rot-blaue "Koalition der Sieger". Kaiser solle besser "keinen Wahlverlierer im Regierungsteam haben".
Das Verhandlungsteam der ÖVP besteht aus Parteichef Christian Benger und seinem Vorgänger Gabriel Obernosterer, sagte Benger am Dienstag nach einer Vorstandssitzung. Auch die ÖVP will in die Regierung. Seine Rolle als Parteichef sei in der Sitzung nicht infrage gestellt worden, so Benger: "Es gibt eine absolute Geschlossenheit hinter mir." (APA, 6.3.2018)