Addis Abeba – US-Außenminister Rex Tillerson hat Hoffnungen auf direkte Gespräche mit Nordkorea über eine atomare Abrüstung gedämpft. "Wir sind noch weit von Verhandlungen entfernt", sagte Tillerson am Donnerstag bei einem Besuch in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba.

Die jüngsten Äußerungen des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un über einen Dialog mit Südkorea seien zwar als "potenziell positive Signale" zu werten. "Wir müssen aber hellsichtig und realistisch bleiben", sagte Tillerson.

Zunächst müsse geklärt werden, ob es überhaupt eine Grundlage für direkte Gespräche mit der kommunistischen Führung in Pjöngjang gebe. Erst dann könne über den Einstieg in Verhandlungen nachgedacht werden, sagte der US-Außenminister.

Hochrangiges Gipfeltreffen

Machthaber Kim hatte Anfang der Woche einem Gipfeltreffen mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in zugestimmt. Nach Angaben aus Seoul sagte die Führung in Pjöngjang zu, während der Dialogphase ihre Atom- und Raketentests zu stoppen. Zudem erklärte sich Nordkorea bereit, auch mit den USA ins Gespräch über die atomare Abrüstung zu kommen.

Der Konflikt um das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm hatte sich im vergangenen Jahr gefährlich zugespitzt und zu gegenseitigen Kriegsdrohungen zwischen den USA und Nordkorea geführt. Doch seit Jahresbeginn bemühen sich Süd- und Nordkorea um eine Annäherung. Die Teilnahme Nordkoreas an den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang galt als wichtiges Zeichen der Entspannung. (APA, 8.3.2018)