AMP für alle?

Grafik: Google

Für Smartphone-Nutzer werden die Vorteile von Googles Accelerated Mobile Pages (AMP) schnell manifest: Laden sie doch üblicherweise erheblich flotter als normale mobile Webseiten. Und doch gibt es immer wieder Kritik an der Technologie: Google versuche die Nutzer auf eine vom eigenen Unternehmen kontrollierte Plattform zu zwingen. Dem widerspricht das Unternehmen beharrlich, und verweist darauf, dass AMP komplett Open Source ist. Nun will man die Technologie dahinter aber noch weiter öffnen.

Überlegungen

Google will zentrale Teile von AMP beim World Wide Web Consortium (W3C) standardisieren lassen, wie aus einem Blogposting der Entwickler hervorgeht. Sollte dieser Vorschlag angenommen werden, könnten dann alle mobilen Webseiten von diesen Technologien profitieren – egal ob sie AMP nutzen oder nicht.

Das Unternehmen betont in diesem Zusammenhang, dass man von Anfang an geplant habe, AMP zu standardisieren. Gegenüber The Verge sieht Projektleiter David Besbris die eigene Motivation für die Technologie auch grundlegend missverstanden. AMP sei bewusst als offene Konkurrenz zu proprietären Lösungen von Apple und Facebook entstanden, die eine echte Gefahr für das Web dargestellt hätten.

Zeitabluf

Dass man dabei nicht von Anfang an den Weg der Standardisierung beschritten hat, sei schlicht den zeitlichen Realitäten geschuldet. Die Standardisierung über das W3C sei ein bekannt langwieriger Prozess, bis man hier etwas bewegen hätte können, wären Instant Pages und Co. wohl längst dominant geworden.

Die Ankündigung bedeutet übrigens nicht das Ende von AMP, dieses soll als Plattform weiter erhalten bleiben, nicht zuletzt auch um rasch weitere Innovationen voranzutreiben. Einen Überblick über den aktuellen Stand der Standardisierungsbemühungen liefert das Unternehmen auf einer eigenen Seite. (apo, 9.3.2018)