Martin Schulz am 13. Februar im Berliner Willy-Brandt-Haus der SPD. Er hatte gerade seinen Rückzug als Parteichef verkündet.

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Berlin – Der zurückgetretene SPD-Vorsitzende Martin Schulz will einem Medienbericht zufolge weiter dem Deutschen Bundestag angehören. Schulz werde sein im vergangenen Herbst erhaltenes Bundestagsmandat behalten, erfuhren die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) aus dem Umfeld des SPD-Politikers.

Schulz habe sich demnach entschieden, nicht nur bei der Wiederwahl von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch in Berlin anwesend zu sein. Er werde auch danach seine Arbeit als Abgeordneter aufnehmen. Sein Abgeordnetenbüro im Paul-Löbe-Haus habe Schulz bereits bezogen. Unklar sei noch, in welchem Ausschuss der frühere EU-Parlamentspräsident mitwirken werde.

Kein Wahlkreis

Schulz war über die Landesliste Nordrhein-Westfalen in den Bundestag eingezogen, einen Wahlkreis vertritt er nicht. Nach Abschluss der Koalitionsverhandlungen mit der Union Anfang Februar hatte der gescheiterte SPD-Kanzlerkandidat seinen Rücktritt vom Parteivorsitz angekündigt und zugleich das deutsche Außenministerium für sich reklamiert.

Unter innerparteilichem Druck verzichtete Schulz kurze Zeit später aber auch auf das Amt des Chefdiplomaten und zog sich aus der ersten politischen Reihe zurück. Zum Verhängnis wurde ihm dabei sein Versprechen nach der Bundestagswahl, nicht in eine Regierung von Merkel einzutreten. (APA, 13.3.2018)