Karlsruhe – Zu den natürlichen Ressourcen, die uns beizeiten auszugehen drohen, zählt das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) nun auch die beiden Elemente Lithium und Kobalt – beides wesentliche Bestandteile aktueller Lithium-Ionen-Batterien. Laut der Analyse könnte die Verfügbarkeit der beiden Elemente durch die erhöhte Nachfrage zunehmend kritisch werden.

"Generell wird die schnell wachsende Marktdurchdringung von Lithium-Ionen-Batterien für mobile und stationäre Anwendungen insbesondere bei Lithium und Kobalt zu einer steigenden Rohstoffnachfrage führen", sagt Stefano Passerini, der die Studie zusammen mit Daniel Buchholz am Helmholtz Institut Ulm geleitet hat. Grundzüge der Analyse, die mit Erstautor Christoph Vaalma in "Nature Reviews Materials" vorgestellt wurde: Bis 2050 könnte die Nachfrage nach Kobalt für Batterien zweimal so hoch sein wie die heute bekannten Reserven. Die Lithiumreserven seien ausreichend, die Produktion müsse jedoch stark – bis hin zum Zehnfachen – hochskaliert werden, um die zukünftige Nachfrage zu decken.

Alternativen gebraucht

Als problematisch werten die Forscher außerdem, dass die wichtigsten Lagerstätten beider Elemente geografisch stark konzentriert sind und sich ausgerechnet in Ländern befinden, welche als politisch weniger stabil eingestuft werden. Dies lasse eine mögliche Verknappung und eine damit verbundene Preissteigerung von Lithium-Ionen-Batterien in naher Zukunft befürchten.

Eine gewisse Abhilfe könnten kobaltfreie Energiespeichermaterialien und Post-Lithium-Technologien verschaffen,so die Forscher. Basierend auf unkritischen Elementen wie Natrium oder Magnesium, aber auch Zink, Kalzium oder Aluminium, würden sie eine Möglichkeit eröffnen, den Ressourcendruck zu verringern und langfristig zu umgehen. (red, 14. 3. 2018)