Wien – Was lesen Führungskräfte in Unternehmen und Gemeinwirtschaft? Das versucht die Leseranalyse Entscheidungsträger (LAE) im Auftrag österreichischer Medienhäuser herauszufinden. Donnerstag präsentierte die LAE die jüngsten Daten.

DER STANDARD kommt täglich bei Österreichs Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern gedruckt auf 14,5 Prozent Reichweite und digital auf 15,8 Prozent – digital legte er gegenüber der LAE 2015 signifikant zu.

Die beiden Nutzungsformen überschneiden sich: Ausschließlich gedruckt nutzen ihn laut LAE 7,7 Prozent der Entscheidungsträger, gedruckt und digital 6,8 Prozent und allein digital neun Prozent. Diese Werte finden Sie in der Grafik, zusammen ergeben sie die Cross-Media-Reichweite.

Statistisch aussagekräftig (signifikant) haben sich 2017 nur wenige Werte gegenüber 2015 verändert. Neben den Onlinereichweiten des STANDARD bei Entscheidungsträgern stiegen auch jene von "Kleine Zeitung", "Krone" und "Kurier" sowie der "Niederösterreichischen Nachrichten". Reichweitenriese "Krone" verlor signifikant an Print-Reichweite bei Entscheidungsträgern (von 29,5 auf 26,7 Prozent).

Auch "Profil" ging gedruckt zurück. "Profil" und "Trend" beteiligen sich seit 2014 nicht mehr an der LAE, deshalb werden nur ihre Printwerte ausgewiesen.

Der "Gewinn" verlor in Print, das "Industriemagazin" online, die "Wirtschaftsnachrichten" in beiden Kategorien.

Weiblicher, optimistischer

Was sind Entscheidungsträger für die LAE? Personen in wirtschaftlichen Organisationen ab fünf Mitarbeitern in Österreichs privater und öffentlicher Wirtschaft und Verwaltung, die in zumindest einem von elf Geschäftsbereichen entscheiden können, von Unternehmens- und kaufmännischer Leitung über Einkauf, Personal, IT, Verkauf, Marketing bis Forschung & Entwicklung.

Die LAE befragt in einem ersten Schritt Unternehmen über die Zahl und Funktionen ihrer Führungskräfte. Auf dieser Basis errechnet die LAE eine Gesamtzahl dieser Entscheidungsträger – und kommt österreichweit auf 337.000 nach ihrer Definition. Befragt wurden dann 3.500.

Diese Führungskräfte sind nach wie vor überwiegend – zu 62 Prozent – männlich. Der Frauenanteil stieg binnen zwei Jahren um fünf Prozentpunkte auf 38 Prozent.

Entscheidungsträger sind im Schnitt 47 und seit 15 Jahren im Job, sie arbeiten pro Woche zwischen 47 und 48 Stunden und verfügen im Durchschnitt über ein persönliches Monatsnettoeinkommen von rund 4.100 Euro.

Etwas mehr als 30 Prozent schätzen sich sehr oder eher konservativ ein, knapp 70 Prozent als sehr beziehungsweise eher liberal. Damit haben liberale Einstellungen gegenüber der LAE 2015 (64 Prozent) etwas zugenommen.

Der wirtschaftliche Optimismus nahm zu. Die Zukunft des eigenen Unternehmens wird in der aktuellen Studie deutlich besser beurteilt als noch vor zwei Jahren. 2015 erwarteten noch 48 Prozent der Entscheidungsträger eine positive Entwicklung für ihr Unternehmen, nun sind es 60 Prozent.

Grafik: Was Entscheidungsträger lesen

grafik: STANDARD

(red, 15.3.2018)