Pyeongchang – Österreichs Team hat am Samstag bei den Winter-Paralympics in Pyeongchang seine sechste Medaille geholt. Das Langlauf-Duo Carina und Guide Julian Edlinger gewann über 7,5 km im klassischen Stil für Sehbehinderte Bronze. Damit war man in allen Disziplinen, in denen österreichische Athleten an den Start gegangen sind, erfolgreich.

Für das Geschwisterpaar aus Salzburg gab es bei den diesjährigen Winterspielen bereis zweimal den vierten Rang. Im dritten und letzten Bewerb ging der Traum von einer Medaille nun in Erfüllung. "Es war für mich schon als Kind das Allergrößte, wenn jemand bei Olympischen Spielen am Stockerl gestanden ist. Diese unglaubliche Freude wollte ich einmal selbst erleben. Aber dass es sich in dem Rennen ausgegangen ist, kann ich selbst nicht ganz glauben", sagte die 19-Jährige.

Eltern sahen zu

Als letztes Team ins Rennen gestartet, fanden die Doppel-Weltmeister von 2017 von Beginn an ihren Rhythmus und machten bereits in der ersten Runde Plätze gut. "Ich hatte schon beim Training gestern ein super Gefühl und habe auch im Rennen vom ersten Schub weg gemerkt: Da geht heute etwas", meinte Julian. Auf der zweiten Runde legten die beiden dann weiter zu und liefen vor den Augen der Eltern, die "Last minute" nach Südkorea gereist waren, zur Bronzemedaille.

Die Goldmedaille sicherte sich die Weißrussin Swatlana Sakhanenka. Silber ging an die umstrittene Russin Machalina Lisowa, die ihre Starterlaubnis für die Paralympics erst nachträglich erhalten hatte. Für die 25-Jährige war es bereits sechste Medaille in Pyeongchang. Lisowas Name war im sogenannten McLaren-Bericht über das Dopingsystem in Russland aufgetaucht. Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) sah aber alle Kriterien für eine Teilnahme unter neutraler Flagge erfüllt.

Morgenfurt auf Platz fünf

Österreichs alpine Skifahrer gingen beim Slalom leer aus. Überhaut beendeten nur zwei der sieben gestarteten ÖPC-Athleten beide Läufe. Am nächsten dran an einer Medaille war Gernot Morgenfurt. Der Blindensportler landete in seiner Kategorie mit Guide Christoph Gmeiner auf Rang fünf. "Mit dem Ergebnis sind wir wieder vollauf zufrieden. Es hat gut funktioniert, beide Läufe waren sauber. Für uns ist es toll, hier zu sein. Im Spitzenfeld zu landen ist die Draufgabe", resümierte der 53-Jährige Kärntner Morgenfurt.

In der sitzenden Klasse wurde Roman Rabl Achter. Markus Gfatterhofer und Simon Wallner schieden bereits im ersten Durchgang aus. Auch Martin Würz, Thomas Grochar und Nico Pajantschitsch beendeten in der Stehend-Klasse das Rennen nicht. Im Medaillenspiegel belegt Österreich sieben Bewerbe vor Schluss nun Platz 22. Am Sonntag sind für Österreich noch die alpinen Skifahrerinnen Claudia Lösch und Heike Eder im Slalom der sitzenden Klasse am Start. (APA, 17.3.2018)