Colombo – Der Ausnahmezustand in Sri Lanka ist nach knapp zwei Wochen wieder aufgehoben worden. Präsident Maithripala Sirisena sagte am Sonntag, die Sicherheitslage habe sich verbessert. Daher habe er angeordnet, die Maßnahme in der Nacht auf Sonntag zu beenden. Die Regierung hatte den Ausnahmezustand am 6. März nach Zusammenstößen zwischen Buddhisten und Angehörigen der muslimischen Minderheit verhängt.

Die Gewalt war eskaliert, nachdem ein Buddhist im Bezirk Kandy seinen Verletzungen erlegen war, die ihm muslimische Angreifer zugefügt hatten. Am folgenden Tag war die Leiche eines muslimischen Mannes aus einem niedergebrannten Gebäude geborgen worden. Tags darauf wurde ein Buddhist getötet, als eine Handgranate in seiner Hand explodierte, bevor er eine Moschee angreifen konnte.

Nach Angaben der Polizei normalisierte sich inzwischen die Lage in Kandy, einer 115 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Colombo liegenden Stadt.

Durch die Verhängung des Ausnahmezustands konnte der Präsident die Armee als Verstärkung einsetzen, um die Lage in den Griff zu bekommen. Die Sicherheitskräfte hatten zudem weitreichende Vollmachten, Verdächtige festzunehmen. Mehr als 300 Menschen wurden festgenommen und sollen bis Ende des Monats in Gewahrsam bleiben. Es war die erste Verhängung des Ausnahmezustands seit Beendigung des Bürgerkriegs in Sri Lanka 2009. (APA/AFP, 18.3.2018)